Von Vergebung, Loyalität und Güte
Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön und passend zu Zephyr, dem Westwind und Frühlingsbringer, gestaltet worden. Es passt zu Band eins, weil es gleich aufgebaut ist, nur die Farbgebung und Details sind anders. Mir gefällt es sehr.
Nachdem ich Band
eins gelesen habe, konnte ich hier nicht widerstehen, da Zephyr einen bleibenden Eindruck bei mir…mehrVon Vergebung, Loyalität und Güte
Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön und passend zu Zephyr, dem Westwind und Frühlingsbringer, gestaltet worden. Es passt zu Band eins, weil es gleich aufgebaut ist, nur die Farbgebung und Details sind anders. Mir gefällt es sehr.
Nachdem ich Band eins gelesen habe, konnte ich hier nicht widerstehen, da Zephyr einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Meinung
Brielle hat ihr Leben ihrem Glauben gewidmet. In der Abtei in Thornbrook führt sie ein sittsames, keusches, religiöses Leben, bis sie einen schwer verletzten Fremden im Wald entdeckt, dem sie spontan hilft. Dieser Mann, der niemand Geringeres als Zephyr, der Westwind, ist, führt sie nach Untererden, dem Reich der verschlagenen Feen. Dort kann sie nur Zephyr vertrauen, ausgerechnet jenem, der für seine Hinterlist und Verlogenheit bekannt ist. Doch Brielle glaubt an das Gute im Menschen. Nur gilt das auch für einen Gott?
Brielle leiht, abgesehen vom Epilog, der Story ihre Stimme und führt durch das Geschehen. Dadurch bekommt der Leser die Gelegenheit, ihre Art und Weise zu verstehen, was vielleicht nicht jedem gelingt, da sie, seit sie elf Jahre ist, in der Abtei einem streng religiösen Leben nachgeht. Dementsprechend haftet ihr eine gewisse Naivität und Weltfremdheit an.
Ich muss zugeben, dass ich anfänglich meine Schwierigkeiten mit ihr hatte, denn ich fand nichts, womit ich mich mit ihr identifizieren konnte. Das wurde aber im Verlauf deutlich besser.
Der Einstieg war recht gemächlich. Damit man Brielle versteht, musste ein Teil für Beschreibungen ihres täglichen Daseins aufgewendet werden, was sich in meinen Augen etwas gezogen hat. Allerdings war es notwendig, um später auch die Handlungen Brielles nachvollziehen zu können und auch ihre weitere Entwicklung zu erkennen.
Mit dem Auftauchen von Zephyr, der mir aus Band eins deutlich im Gedächtnis geblieben ist, weil er dort so was Lebendiges und Wildes ausstrahlte, erhoffte ich mir etwas mehr Tempo. Ja, zum Teil wurde es angezogen, aber bei Weitem nicht genug, um mich richtig zu fesseln. Erst viel später nahm die Story richtig an Fahrt auf, sodass ich dranbleiben musste.
Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig. Aber die vielen Erklärungen verleihen der Geschichte eine gewisse Langatmigkeit. Es wirkt gerade zu Beginn alles so gedämpft. Ja, ich hatte Mitleid mit Brielle, die aufgrund ihrer Statur unter bösartigen Kommentaren ihrer Glaubensschwestern litt, aber so richtig berührt hat es mich nicht. Doch so zurückhaltend die Story auch anfängt, sie steigert sich im Verlauf. Das betrifft nicht nur die Emotionen, sondern auch das Tempo, die Entwicklung der Protagonisten und die gesamte Handlung. Und das macht den Zauber aus. Das, was mich am meisten begeistert hat, war Brielles Entwicklung. Sie ist stark, und zwar nicht nur körperlich, aber behält ihr sanftes und gütiges Wesen bei. Normalerweise könnte man davon ausgehen, gerade wenn man Band eins gelesen hat, dass Zephyr ihr locker die Show stehlen könnte, doch dem ist nicht so. So dominant er in The North Wind erschien, hier zeigt er nur einen Schatten seiner alten Stärke. Inwieweit das gewollt ist, kann ich nicht beurteilen, aber es nimmt ihm einen Großteil seiner Strahlkraft. Dafür erfährt man seinen Hintergrund und versteht ihn besser.
Insgesamt wurde ich gut unterhalten, muss allerdings sagen, dass mir Band eins besser gefallen hat.
Im Folgeteil ist Notos dran, der hier einen kleinen Gastauftritt hatte. Auf ihn bin ich gespannt, da man so gut wie nichts von ihm erfahren hat. Er blieb sehr nebulös.
Fazit
Obwohl Zephyr sich hier nicht so gut behaupten konnte, hat der Band durchaus seine Momente. Besonders die Szenen in Untererden sowie die Entwicklung Brielles überzeugen. Die Anemoi sind definitiv lesenswert.
Ich vergebe wie schon in Teil eins drei von fünf Sternen.