Überlebenswille
Cover & Klappentext
Das Buch wäre mir beinahe entgangen, weil ich aufgrund des Covers einen anderen Eindruck vom Inhalt des Buches hatte. Da half auch die Signalfarbe nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass es zum Inhalt passt und mir durchaus gefällt.
Letztendlich waren es
der Titel und der Klappentext, die meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt haben.
Meinung
In…mehrÜberlebenswille
Cover & Klappentext
Das Buch wäre mir beinahe entgangen, weil ich aufgrund des Covers einen anderen Eindruck vom Inhalt des Buches hatte. Da half auch die Signalfarbe nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass es zum Inhalt passt und mir durchaus gefällt.
Letztendlich waren es der Titel und der Klappentext, die meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt haben.
Meinung
In Dividium gibt es für jedes Verbrechen nur eine Strafe, lebenslange Haft. Ein beliebter Sport der Oberschicht besteht darin, ausgewählte Insassen zu jagen und zu töten.
Als Ravens Bruder verhaftet wird, simuliert sie einen Diebstahl, um ebenfalls nach Endlock zu kommen. Ihr Ziel: Jed befreien. Doch ist das alles andere als leicht, da sie als Kopfgeldjägerin viele der Insassen zu verantworten hat. Unerwartete Hilfe erhält sie von einem der Wärter, der schnell ihre Gefühle durcheinanderbringt. Dabei kann sie keine Ablenkung gebrauchen, ist ihr Leben in Endlock doch rund um die Uhr in Gefahr.
Aus der Sicht von Raven wird man durch das Geschehen geführt. Das macht es einfacher, sie zu verstehen. Das ist notwendig, denn sie ist ein komplexer Charakter. Aufgewachsen im unteren Sektor war sie schnell allein für ihren Bruder verantwortlich und hat sich deshalb als Kopfgeldjägerin verdingt. Eine Tätigkeit, die das Essen bezahlt, aber ihr ansonsten nur Verachtung entgegenbringt. Aus diesem Grund macht sie einen eher härteren Eindruck. Ihre wahren Gefühle versteckt sie hinter Sarkasmus.
Der Einstieg ist mir recht leichtgefallen, denn man wird sofort ins Geschehen geworfen. Und so ging es auch im Verlauf weiter.
Die Autorin hat ein überwiegend schnelles Tempo gewählt, um die spannenden Szenen zu befeuern. Das machte das Buch zu einem wahren Pageturner. Allerdings gab es auch sanftere Szenen, die andere Emotionen vermittelten.
Diese wurden besonders zwischen Raven, ihrem Bruder und anderen Insassen deutlich. Doch auch Vale, einer der Wärter, lässt ihre Maske fallen. Wobei ich hier nicht unbedingt von Enemies-to-Lovers sprechen würde. Ja, sie gehören unterschiedlichen Schichten an, aber die Zuneigung hat stets über die Abneigung gesiegt.
Der Schreibstil ist temporeich, geschmeidig und plastisch. Manchmal verlor sich die Autorin ein wenig in Erklärungen, sodass es zu einigen Längen kam, aber die sind zu vernachlässigen. Auch über die meiner Meinung nach etwas konstruierte erste Begegnung zwischen Raven und Vale lässt sich ignorieren, denn in Endlock geht es richtig zur Sache. Es ist nichts für zarte Gemüter.
Für den zusätzlichen Kick sorgen ein paar überraschende Wendungen, wobei ich sagen muss, dass hier Potenzial verschwendet wurde. Vieles war zu vorhersehbar, was nicht hätte sein müssen.
Der Band endet mit einem kleinen Cliffhanger, aber auch ohne wäre ich gespannt, wie es weitergeht.
Insgesamt ist dieses Buch eines meiner Lesehighlights. Nicht nur, weil es mir beinahe entgangen wäre. Es überzeugt schlichtweg. Nicht nur Raven und Vale konnten bei mir punkten. Es sind auch die anderen Charaktere, die keineswegs nur blass und farblos blieben. Es sind die Kleinigkeiten. Es ist der Überlebenswille, der in diesem Fall Ravens wahres Ich zum Vorschein bringt. Es ist die Freundschaft. Es ist die Zuneigung. Es ist die Hoffnung. Es ist der Mut.
Ja, die Charaktere straucheln, aber sie stehen immer wieder auf.
Fazit
Dieser dystopische Fantasy-Roman mit den Hunger-Games-Vibes ist pure Unterhaltung.
Für einen ersten Band überzeugt er durch seine Handlung. Man muss nicht lange darauf warten, bis etwas passiert, sondern wird sofort mitgerissen. Widerstand zwecklos.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.