Der Ursprung aller Göttlichkeit
Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick hat mir das Cover nicht so richtig zugesagt. Die Farbzusammensetzung sowie das dargestellte Model waren beide nicht mein Fall. Erst ein zweiter Blick hat mich überzeugt.
Der Klappentext hat mich sofort in seinen Bann
gezogen, und da die Autorin keine Unbekannte ist, konnte ich unmöglich widerstehen. Wobei ich aber…mehrDer Ursprung aller Göttlichkeit
Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick hat mir das Cover nicht so richtig zugesagt. Die Farbzusammensetzung sowie das dargestellte Model waren beide nicht mein Fall. Erst ein zweiter Blick hat mich überzeugt.
Der Klappentext hat mich sofort in seinen Bann gezogen, und da die Autorin keine Unbekannte ist, konnte ich unmöglich widerstehen. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung an die Story gegangen bin.
Meinung
Und was soll ich sagen, sie wurde komplett erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen.
In Silver City herrschen die Götter, die Menschen werden geduldet und dienen der Belustigung. Es gilt so unsichtbar wie möglich zu bleiben, um nicht als Valet erwählt zu werden, was nichts anderes als den Tod bedeutet, wenn man den Göttern nicht entsprechend dient oder sie unterhält.
Aurora wird an den Hof der Götter gerufen und von Colden, dem Sohn des Herrschers, erworben. Nur verabscheut er die Erniedrigung der Menschen. Aurora ist zwar an ihn gebunden, hat aber einige Freiheiten.
Während sie sich langsam näherkommen, bahnt sich ein Krieg an, der nicht nur die Götter betrifft, und in dem Aurora und Colden die wichtigste Rolle spielen.
Überwiegend leiht Aurora der Geschichte ihre Stimme, mal abgesehen von den kursiven Rückblenden, die nicht immer ihre Sicht darstellen. Meines Erachtens nach war das ein kluger Schachzug, weil man sich damit komplett auf sie konzentrieren kann und damit die Möglichkeit bekam, sich mit ihr zu identifizieren. Ihr Wesen und ihre Art erleichtern es dem Leser auch. Sie ist definitiv ein Sympathieträger. Durchsetzungsfähig, fürsorglich, loyal. Sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Lieben.
Der Einstieg gelingt spielend leicht, was nicht zuletzt an dem angenehmen Schreibstil liegt. Die Autorin weiß, mit Worten umzugehen und sie gezielt einzusetzen, um die entsprechenden Emotionen hervorzurufen. Dabei drängt sich der Schreibstil nicht in den Vordergrund, sondern stützt lediglich die Handlung.
Gleichzeitig wird man dank des Tempos geradezu mitgezogen. Als würde einen jemand an die Hand nehmen und mitten ins Geschehen reißen. Doch es ging mir nicht zu schnell. Man kann sich gut mit der Geschwindigkeit arrangieren, die auch noch je nach Szene variiert. Somit wurde das Buch zu einem wahren Pageturner.
Die Idee hat mir sehr gefallen, genau wie ihre Umsetzung. Die Autorin hat versucht, schwierige Themen miteinander zu verbinden, was ihr einwandfrei gelungen ist.
Bei dem Cover denke ich ein wenig an die griechische Mythologie, und tatsächlich finden sich ein paar Vibes in der Story, aber letztendlich ist es ganz anders. Mich erinnern auch einige Punkte an Buffy und die Tribute von Panem, obwohl es sich damit keineswegs vergleichen lässt. Dieses Buch ist wie ein Phönix, der sich aus der Asche alter Geschichten erhoben hat, wobei dabei ein komplett neues Werk entstanden ist.
Neben Aurora nimmt nicht zuletzt Colden eine wichtige Rolle ein. Seine Göttlichkeit erkennt man nicht sofort, und auch im Verlauf habe ich mich immer wieder gefragt, welche Kräfte die Götter besitzen. Gleichzeitig macht es ihn aber auch nahbarer und man nimmt ihn gleichgestellt wahr.
Die Annäherung zwischen Aurora und Colden wurde allmählich aufgebaut, immer unterbrochen von den Unsicherheiten, die beide mitbringen, da Aurora sein Valet ist. Wegen dieses Status wird sie immer an ihn gebunden und niemals frei sein. Das schränkt natürlich auch ihren Willen ein.
Die Details der Story wurden hervorragend ausgearbeitet. Seit dem Erscheinen die Götter ist die Erde nicht mehr so, wie sie mal war. Im Großen und Ganzen existiert nur noch Silver City, in der die Menschen auf Ebenen leben. Je tiefer, desto dunkler und kurzlebiger das Dasein. Ein falscher Schritt und man wird im schlimmsten Fall von den Sentinels, eine Art Wächter, vernichtet. Trotzdem gibt es Widerstand unter der Menschheit.
Im Verlauf finden sich immer wieder unvorhergesehene Wendungen, die mich regelmäßig eiskalt erwischten. Somit wurde das Buch für mich zu einem Highlight, an dem es in meinen Augen nichts zu kritisieren gibt. Und das ist eigentlich unmöglich, da ich normalerweise immer irgendetwas zu bemängeln habe.
Fazit
Der erste Teil der Götterlicht Trilogie ist ein Meisterwerk. Man wird auf ein Abenteuer mitgenommen, was einen nicht so schnell loslässt.
Der Kampf über die eigene Selbstbestimmung, kombiniert mit zarter Liebe, gewürzt mit einer Portion Göttlichkeit, wurde zu einer überzeugenden Geschichte. Von mir gibt es ganz klar fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung. Band zwei kann nicht früh genug erscheinen.