Ich weiß nicht, ob ich ein gänzlich anderes Buch in den Händen hatte, denn ich kann all die positiven Bewertungen leider ganz und gar nicht nachvollziehen. Ich möchte mich vorab für meine durchaus harte Kritik entschuldigen, aber ich möchte ehrlich sein und auch potentielle Leser, die vielleicht
gerade in einer Krise stecken und sich etwas Zuversicht wünschen, warnen: Das Buch ist nicht, was es…mehrIch weiß nicht, ob ich ein gänzlich anderes Buch in den Händen hatte, denn ich kann all die positiven Bewertungen leider ganz und gar nicht nachvollziehen. Ich möchte mich vorab für meine durchaus harte Kritik entschuldigen, aber ich möchte ehrlich sein und auch potentielle Leser, die vielleicht gerade in einer Krise stecken und sich etwas Zuversicht wünschen, warnen: Das Buch ist nicht, was es laut Titel und Klappentext verspricht.
Ich möchte aber mit zwei positiven Dingen anfangen: Die Kapitelgestaltung mit den Uhrzeiten und den heller werdenen Titelblättern finde ich sehr originell und gelungen und auch der Schreibstil ist grundsätzlich gut.
...Nun zu meiner Kritik:
Der Titel des Buches lautet "Über das Helle - Radikale Zuversicht in herausfordernden Zeiten". Der Klappentext spricht von der Renaissance, also der Wiedergeburt, der Hoffnung. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch, wurden jedoch bitter enttäuscht.
Das Buch beginnt erst einmal damit, dass sämtliche Kriesen, Konflikte, etc. in aller Ausführlichkeit aufgezählt werden und einem vor Augen geführt wird, wir schrecklich schlecht unsere Welt eigentlich ist. Das hat mich erstmal ziemlich runtergezogen, aber ich war dennoch noch vorsichtig optimistisch und dachte, dass nun vielleicht Lösungsansätze kommen oder Möglichkeiten, wie wir Menschen damit besser umgehen können. Aber davon war weit und brei keine Spur. All diese Themen sind wichtig und verdienen die ungeteilte Aufmerksamkeit aller, aber alles schwarz zu malen ohne auch nur einmal einen Lösungsansatz zu bieten finde ich mehr als demotivierend.
Je weiter ich das Buch gelesen habe, desto schlechter wurde meine Laune. Ich habe mich mehr und mehr veräppelt gefühlt, da sowohl Titel als auch Klappentext einen gänzlich anderen Inhalt versprechen.
An alle Menschen die tatsächlich in einer Krise stecken oder stark von Weltschmerz betroffen sind und hoffen in diesem Buch tatsächlich "das Helle" zu finden, kann ich nur sagen: Finger weg von diesem Buch! - Es ist mMn düster, pessimistisch und bietet keinerlei Lösungsansätze, sondern nur sture Aufzählungen darüber wie schlecht es um unsere Welt steht und wie schrecklich der Mensch doch ist.
Und JA, all die genannten Dinge sind schrecklich und ein Riesenproblem das es ohne wenn und aber zu lösen gilt! Aber: mir persönlich sind all diese Dinge sehr bewusst. Was ich allerdings vermisse sind Lösungsansätze! Wo ist hier das helle? Wo der versprochene Optimismus? Wenn ich wissen will, wie schlecht es um unsere Welt steht, kann ich auch einfach diverse Zeitungsberichte lesen. Indem man stur aufzählt was alles schief läuft auf unsere Welt, macht man sich das Leben sehr leicht (oder schwer, wie mans nimmt).
Ich frage mich, wie man nur so dermaßen pessimistisch durchs Leben gehen kann, sich dann aber auch noch dazu entschließt dem ganzen ein Buch zu widmen und (sorry) die Dreistigkeit besitzt das Buch mit Phrasen wie "Radikale Zuversicht in herausfordernden Zeiten" oder "Die Renaissance der Hoffnung" zu betiteln. Absolute Irreführung, und hätte ich das gewusst, hätte ich mich bestimmt nicht für das Buch im Rahmen einer Leserunde beworben.
Ich selbst bin auch nicht immer der optimistischste Mensch auf Erden, aber dieses Buch hat mich eines besseren belehrt, wie wahrer Pessimismus wirklich aussieht.
Es tut mir wirklich leid, für meine harte Kritik, aber ich kann nicht mehr als 1 Stern geben, da der Schreibstil ansich wirklich gut war. Auch der Inhalt wäre grundsätzlich nicht schlecht - wenn man ihn nicht komplett anders und verfehlt laut Titel und Klappentext verkauft hätte.
Schade, es hätte wirklich ein gutes Buch sein können.