Der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius, 1797-1854) ist vor allem durch seine beiden bäuerlichen Bildungsromane „Uli der Knecht“ und „Uli der Pächter“ bekannt geworden. Der erste Band „Uli der Knecht“ erschien 1841 und erzählt die Geschichte desgroßen
und schönen Stallburschen Uli, der als Knecht bei einem Bodenbauer dient. Als Säufer und Frauenheld…mehrDer Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius, 1797-1854) ist vor allem durch seine beiden bäuerlichen Bildungsromane „Uli der Knecht“ und „Uli der Pächter“ bekannt geworden. Der erste Band „Uli der Knecht“ erschien 1841 und erzählt die Geschichte desgroßen und schönen Stallburschen Uli, der als Knecht bei einem Bodenbauer dient. Als Säufer und Frauenheld vernachlässigt er häufig seine Pflichten.
Unter Schwierigkeiten, gelegentlichen Entmutigungen und mancherlei Versuchungen entwickelt sich der zwanzigjährige Uli jedoch schrittweise zu einem vorbildlichen Knecht, der zu einer großen Hilfe des Bauern wird. Da trifft Uli seinen alten Vetter, den Bauern Joggeli, der sein großes Anwesen, den Glunggenhof, nicht mehr allein besorgen kann. Uli wird von ihm für 60 Kronen Jahreslohn als Meisterknecht in Dienst genommen. Er bringt den völlig verwahrlosten Hof wieder in Ordnung, dabei findet er Unterstützung durch die Bäuerin und Vreneli, einer armen Verwandten, die auf dem Hof groß geworden ist. Sie ist der gute Geist des Hauses. Doch Uli hat eine Zeit lang ein Auge auf Joggelis verwöhnte und reiche Tochter Elisi geworfen.
Der Glunggenbauer Joggeli schmiedet aber immer wieder Intrigen gegen Uli, um ihn auf die Probe zu stellen. Uli hat bald genug davon und will den Hof verlassen, doch Vreneli und die Meistersfrau fordern ihn zum Bleiben auf. Schließlich entscheidet er sich für die tatkräftige Vreneli. Am Schluss gibt Gotthelf einen kleinen Ausblick auf die Ehe, die eine glückliche zu werden scheint.
Die gediegene Diogenes-Ausgabe wird durch ein Nachwort des Schweizer Schriftstellers Peter von Matt ergänzt, der in Vreneli die weibliche Schlüsselfigur des Romans sieht. Die junge Frau erscheint beim Lesen zunehmend eindrücklich. Gotthelf zeigt hier eine frei fühlende, selbstverantwortliche Frau. Editorische Notizen des Herausgebers Philipp Theisohn und ein Glossar geben weitere Lektürehilfen.