Radikale Subjektivität, Bewunderung und Respektlosigkeit
Walter Kempowski
„Umgang mit Größen. Meine Lieblingsdichter – und andere“
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Karl Heinz Bittel, 288 Seiten, Gebunden, 19,99 Euro, Knaus Verlag.
Walter Kempowski war ein passionierter Leser und
beschäftigte sich gerne mit seinen „Konkurrenten“ – von Goethe bis Thomas Bernhard, von Adalbert Stifter…mehrRadikale Subjektivität, Bewunderung und Respektlosigkeit
Walter Kempowski
„Umgang mit Größen. Meine Lieblingsdichter – und andere“
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Karl Heinz Bittel, 288 Seiten, Gebunden, 19,99 Euro, Knaus Verlag.
Walter Kempowski war ein passionierter Leser und beschäftigte sich gerne mit seinen „Konkurrenten“ – von Goethe bis Thomas Bernhard, von Adalbert Stifter bis Johannes Mario Simmel. Seine Portraits bestechen durch ihre radikale Subjektivität und ihre Mischung aus Bewunderung und Respeklosigkeit.
Walter Kempowski macht auch dann aus seinem Herzen keine Mördergrube, wenn er über seine Schriftstellerkollegen schreibt. Er lässt recht unverhüllt erkennen, wem seine Sympathie gilt und wem nicht. Nichts liegt ihm ferner als eine „objektive“ Würdigung. Ihn interessierten Macken und Marotten, Haar- und Barttracht, Ess- und Trinkgewohnheiten, Kleidervorlieben, Missgeschicke und Todesarten. Die Porträts sind mit sicherer Hand hingeworfene Skizzen, „Schnappschüsse“ aus dem ganz persönlichen Blickwinkel des Autors. Das macht sie so lebendig, amüsant und anregend. Ein ungemein anregendes Buch für Kempowski-Fans und ein origineller Streifzug durch die Welt der Literaten.
Walter Kempowski, geboren am 29. April 1929 in Rostock, wurde gegen Ende des Krieges noch eingezogen. 1948 wurde er aus politischen Gründen von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach acht Jahren im Zuchthaus Bautzen wurde er entlassen, studierte in Göttingen Pädagogik und ging als Lehrer aufs Land. Seine „Deutsche Chronik“ ist ein in der deutschen Literatur beispielloses Unternehmen, dem er das zehnbändige „Echolot“ folgen ließ. Kempowski starb am 5. Oktober 2007. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Seit 30 Jahren erscheint sein umfangreiches Werk im Knaus Verlag
www.kempowski.info
Karl Heinz Bittel war als Verlagslektor langjähriger Wegbegleiter Walter Kempowskis. Er lebt heute als freier Lektor und Autor in München.