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Tosende Palmen, ein Rascheln im Sellerie, ein Tiger verschwindet, in der Ferne detoniert eine Atombombe, und das Bewusstsein beginnt, rückwärts zu laufen. Es gehört einer Fernsehmoderatorin, die aufgrund wiederholten Fehlverhaltens auf eine einsame Insel verbannt wurde, ausgestattet nach eigener Wahl mit Messer, Schleifstein und Meyers Konversations-Lexikon. Doch sie ist nicht allein. Hier sind schon fünfundzwanzig Matrosen, die in den Jahren seit ihrem Schiffbruch eine beachtliche kleine Parallelgesellschaft aufgebaut haben, sie heißt Hegelland. Ursprünglich Quäker, hängen sie jetzt der…mehr
Tosende Palmen, ein Rascheln im Sellerie, ein Tiger verschwindet, in der Ferne detoniert eine Atombombe, und das Bewusstsein beginnt, rückwärts zu laufen. Es gehört einer Fernsehmoderatorin, die aufgrund wiederholten Fehlverhaltens auf eine einsame Insel verbannt wurde, ausgestattet nach eigener Wahl mit Messer, Schleifstein und Meyers Konversations-Lexikon. Doch sie ist nicht allein. Hier sind schon fünfundzwanzig Matrosen, die in den Jahren seit ihrem Schiffbruch eine beachtliche kleine Parallelgesellschaft aufgebaut haben, sie heißt Hegelland. Ursprünglich Quäker, hängen sie jetzt der selbsterfundenen Schraubenreligion an und unterhalten in arbeitsamer Kulturleistung drei Pressen von kontinuierlich steigender Druckqualität. Was wird nun angesichts der ersten Frau passieren, und was, wenn mehr kommen? In 399 Neo-Spenser-Strophen schildert Ann Cotten die Turbulenzen, die nach einer weiblichen Flüchtlingswelle aus dem Internet in Hegelland entstehen. Die verschuldeten Prothesenträgerinnen werden unwillentlich zum Katalysator einer schon lange schwelenden Konterrevolution. Mithilfe von Reimen, Anspielungen, synästhetischen Zwängen und großer Anschaulichkeit wird dieser luzide Alptraum auch in Ihr Bewusstsein gehämmert.
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Autorenporträt
Ann Cotten ist Schriftstelly, Übersetzy und Theorie-Fuzzy, derssen Spaß mit sprachlichen Genderingmethoden (Phettbergsches Entgendern, »polnisches Gendering«) in der medialen Wahrnehmung die seihrner zahlreichen Werke ernsthaften Inhalts überschattet. Cotten arbeitet seit 2021 an einer materialistischen Poetik als PhD-Projekt an der FU Berlin und gibt seit 2023 in Wien die jährlich erscheinende Zeitschrift Triëdere für literarische Essayistik mit heraus. Cottens Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Rompreis der Villa Massimo. Ann Cotten ist Schriftstelly, Übersetzy und Theorie-Fuzzy, derssen Spaß mit sprachlichen Genderingmethoden (Phettbergsches Entgendern, »polnisches Gendering«) in der medialen Wahrnehmung die seihrner zahlreichen Werke ernsthaften Inhalts überschattet. Cotten arbeitet seit 2021 an einer materialistischen Poetik als PhD-Projekt an der FU Berlin und gibt seit 2023 in Wien die jährlich erscheinende Zeitschrift Triëdere für literarische Essayistik mit heraus. Cottens Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Rompreis der Villa Massimo.
Inhaltsangabe
Einleitung: Konfigurierung der Grundeinstellungen Musenanrufung Die Ablösung des Alten Fernsehens durch das Neue Fernsehen Etwas Philosophie Integration und Verführung der Jugend Die neue Sendung Verbannung der Moderatorin Wahl dreier Dinge Physische Entfernung der Moderatorin Auf dem Weg zur Insel Raketen Congreve (Disambiguation) Mögliche Substanzen der Deutschentaufe Das Maß des Fortschritts Landung auf der Insel Erste Orientierung Einiges über Bierbrauerei Die Moderatorin besteigt eine Palme Naturbetrachtung (Tiger) Fall zweier Kokosnüsse und der Moderatorin, die das mit einem Atomversuch verwechselt Möglicherweise nur imaginierter Rückwärtslauf der Zeit: Stopfen der Gegenwart zurück in die Vergangenheit, das heißt die damalige Zukunft, und noch elegantere metaphorische Modelle Empfehlung, Kunsträume einem Kernfusionsreaktor nachzuempfinden Hochherzige Selbstdarstellung der Moderatorin als intelligente Frau Wolken als Illusionen Das Tischtuch als ewige Erneuerung desselben Augenblicks Unglaublich nervige Entzugserscheinungen Befreiung von der eigenen Psyche durch untypisches Benehmen Ein paar Gedanken über das Drama Viel Seemüll Die Seele Die Substanz Noch ein kleiner Sturz der Heldin Auftritt Wonnekind Erste Beschreibung Hegellands Gefangennahme der Moderatorin mithilfe eines Menschenfängers Gebetsanfall Wonnekinds und Metamorphose der Moderatorin in ... Mehr vom Drama: Götter, Dialektik ... Hermes Wolpertinger Das Internet emergiert Internetspion Pan Orama wird aus dem Internet gepflückt und simuliert Stockholm-Syndrom Vorstellung der drei Säulenheiligenpressen Wonnekind erklärt die Schraubenreligion Funktion und Nutzen von Sekten Die Verarbeitung des Weltplastikmülls aus Vogelperspektive Aus dem Internet tauchen Frauen auf Es wird Nacht Pan Oramas Mondspaziergang Seine Vorgeschichte, Teil I: Minna Sein Plan Nächtliche Begegnungen Eine verblüffende Nachricht Spekulationen über die Folgen der Internetpleite Pan Oramas Vorgeschichte, Teil II: Syrinx Morgendämmerung Die Frauen orientieren sich Nachdenkliche Bierrunde Allseits kleine Aufbrüche Die Frauen als Heimwerkerinnen Syrinx und Pan Orama Pan sucht die Kryptomerienfreunde auf Große Sympathien Syrinx redet mit den Ziegen Mathilde kapert die Presse Dunja, Latosha und Hilde k.o. Wonnekind zeigt der Moderatorin die zentrale Stromquelle und die Vogelkupferblattfabriken Sie ahnt Unheil, aus bloßer Melancholie
Einleitung: Konfigurierung der Grundeinstellungen Musenanrufung Die Ablösung des Alten Fernsehens durch das Neue Fernsehen Etwas Philosophie Integration und Verführung der Jugend Die neue Sendung Verbannung der Moderatorin Wahl dreier Dinge Physische Entfernung der Moderatorin Auf dem Weg zur Insel Raketen Congreve (Disambiguation) Mögliche Substanzen der Deutschentaufe Das Maß des Fortschritts Landung auf der Insel Erste Orientierung Einiges über Bierbrauerei Die Moderatorin besteigt eine Palme Naturbetrachtung (Tiger) Fall zweier Kokosnüsse und der Moderatorin, die das mit einem Atomversuch verwechselt Möglicherweise nur imaginierter Rückwärtslauf der Zeit: Stopfen der Gegenwart zurück in die Vergangenheit, das heißt die damalige Zukunft, und noch elegantere metaphorische Modelle Empfehlung, Kunsträume einem Kernfusionsreaktor nachzuempfinden Hochherzige Selbstdarstellung der Moderatorin als intelligente Frau Wolken als Illusionen Das Tischtuch als ewige Erneuerung desselben Augenblicks Unglaublich nervige Entzugserscheinungen Befreiung von der eigenen Psyche durch untypisches Benehmen Ein paar Gedanken über das Drama Viel Seemüll Die Seele Die Substanz Noch ein kleiner Sturz der Heldin Auftritt Wonnekind Erste Beschreibung Hegellands Gefangennahme der Moderatorin mithilfe eines Menschenfängers Gebetsanfall Wonnekinds und Metamorphose der Moderatorin in ... Mehr vom Drama: Götter, Dialektik ... Hermes Wolpertinger Das Internet emergiert Internetspion Pan Orama wird aus dem Internet gepflückt und simuliert Stockholm-Syndrom Vorstellung der drei Säulenheiligenpressen Wonnekind erklärt die Schraubenreligion Funktion und Nutzen von Sekten Die Verarbeitung des Weltplastikmülls aus Vogelperspektive Aus dem Internet tauchen Frauen auf Es wird Nacht Pan Oramas Mondspaziergang Seine Vorgeschichte, Teil I: Minna Sein Plan Nächtliche Begegnungen Eine verblüffende Nachricht Spekulationen über die Folgen der Internetpleite Pan Oramas Vorgeschichte, Teil II: Syrinx Morgendämmerung Die Frauen orientieren sich Nachdenkliche Bierrunde Allseits kleine Aufbrüche Die Frauen als Heimwerkerinnen Syrinx und Pan Orama Pan sucht die Kryptomerienfreunde auf Große Sympathien Syrinx redet mit den Ziegen Mathilde kapert die Presse Dunja, Latosha und Hilde k.o. Wonnekind zeigt der Moderatorin die zentrale Stromquelle und die Vogelkupferblattfabriken Sie ahnt Unheil, aus bloßer Melancholie
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ein gewisses Maß an Konzentration und Taktgefühl für sprachliches Tempo sind schon nötig, um die ganze Brillanz von Ann Cottens Versepos "Verbannt!" zu erfassen, meint Rezensent Tomasz Kurianowicz. Belohnt wird dies aber mit der Faszination großer, konventionsloser Literatur, verspricht der Kritiker, der mit Cotten eine aufregende "Karussellfahrt der Ideen" und Assoziationen unternimmt. Die Handlung erscheint ihm dabei beinahe nebensächlich, viel zu gebannt ist der Kritiker von Cottens Kunst, ihr klassisches, in Spenserstrophen gehaltenes Versschema mit der modernen Welt zu konfrontieren, dabei von Mythen ebenso zu erzählen wie vom Internet und vom Bierbrauen. Großartig auch, wie die Autorin die Komplexität ihrer Strophen immer wieder mit eigenwilligen Comicstrips unterbricht, lobt der Rezensent, der hier lernt, wie man "Wirklichkeit scratcht".