Ich lese viele historische Romane. Australien, 19. Jahrhundert, Strafkolonie, zwei entflohene Sträflinge? Da dachte ich sofort: Das ist meins. Der Titel "Verbrannter Eukalyptus" klang nach Landschaft, Abenteuer, Staub, Hitze, und irgendwie alldem, was ich an diesem Genre mag. Aber leider blieb es
für mich bei der guten Idee.
Den Anfang mochte ich. Die Vorstellung, zwei Männer auf der Flucht…mehrIch lese viele historische Romane. Australien, 19. Jahrhundert, Strafkolonie, zwei entflohene Sträflinge? Da dachte ich sofort: Das ist meins. Der Titel "Verbrannter Eukalyptus" klang nach Landschaft, Abenteuer, Staub, Hitze, und irgendwie alldem, was ich an diesem Genre mag. Aber leider blieb es für mich bei der guten Idee.
Den Anfang mochte ich. Die Vorstellung, zwei Männer auf der Flucht durch die wilde, ungezähmte Natur Australiens zu begleiten, fand ich stark. Silke Ellenbeck beschreibt diese Welt mit viel Liebe zum Detail. Ich konnte mir die Steppe, das Licht, das Knistern der Trockenheit vorstellen. Auch die Figuren sind gut angelegt, Hagen und Henry haben Tiefe und Brüche.
Aber dann verliert sich die Geschichte. Es gibt Passagen, die sich ziehen wie Kaugummi. Immer wenn ich dachte: Jetzt nimmt das Fahrt auf, bremst der Roman wieder ab. Szenen, die spannend beginnen, enden in langen Reflexionen oder Nebenschauplätzen. Mir fehlte einfach ein klarer dramatischer Bogen. Ich musste mehrmals neu ansetzen, weil ich zwischendurch das Interesse verloren habe und das passiert mir selten.
Am Ende hab ich das Buch zwar fertig gelesen, aber eher aus Prinzip. Die Grundidee und das Setting sind wirklich großartig, und ich glaube mit strafferem Tempo und etwas mehr Fokus hätte das ein richtig gutes Buch werden können. So bleibt es für mich ein Roman mit Potenzial, der aber zu sehr in der eigenen Sprache steckenbleibt. Der Funke sprang bei mir nicht über.