Insofern widmet sich Stegmann der Großen Moschee von Paris als Produkt postkolonialer Verflechtungsgeschichten. Sie führt die Entstehungszeit, neuere staatliche Funktionszuweisungen an die Moschee sowie Detailanalysen aktueller Identitätskonstruktionen am moscheeeigenen Imamausbildungsinstitut systematisch zusammen. Damit liegt hier die erste Studie über den an der Moschee gelehrten, "algerisch kontrollierten" Islam vor. Stegmann weist nach, dass die Lehrpersonen sich nicht zwischen algerischen und französischen Ansprüchen entscheiden, sondern in einem Geflecht aus transnational verflochtenen und doch abgrenzungsorientierten Konzepten eigene Identitätspositionen entwerfen. Auf diese Weise können sie unterschiedliche politische Forderungen bewältigen, indem sie diese bestätigen und zugleich auch kreativ unterlaufen.
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