Schicksal
Cover & Klappentext
Das Cover ist recht einfach gehalten, ist aber ein Blickfang, weil es mich an ein anderes Buch der Autorin erinnerte. Sie ist für mich definitiv keine Unbekannte.
Der Klappentext hat mich angesprochen, und natürlich die Autorin selbst, weshalb ich nicht
widerstehen konnte.
Meinung
Am Totenbett ihres Mannes Adam verspricht Lily ihm unter anderem, sich mit…mehrSchicksal
Cover & Klappentext
Das Cover ist recht einfach gehalten, ist aber ein Blickfang, weil es mich an ein anderes Buch der Autorin erinnerte. Sie ist für mich definitiv keine Unbekannte.
Der Klappentext hat mich angesprochen, und natürlich die Autorin selbst, weshalb ich nicht widerstehen konnte.
Meinung
Am Totenbett ihres Mannes Adam verspricht Lily ihm unter anderem, sich mit ihrem ehemaligen besten Freund Josh auszusprechen und beiden zu vergeben. Aber erst an ihrem ersten Hochzeitstag ohne ihren geliebten Mann wagt sie einen Versuch, Josh ausfindig zu machen, um zu erfahren, was damals zu dem Zerwürfnis geführt hat.
Größtenteils aus der Sicht von Lily wird man durch das Geschehen geführt, immer wieder unterbrochen von Szenen aus der Vergangenheit. Der Einstieg war nicht gerade leicht, was aber ausschließlich an der Szenerie lag, die derart emotional war, dass ich vor lauter Tränen das Lesen unterbrechen musste. Das hätte mich nicht wundern sollen, immerhin ist Dani Atkins für ihre gefühlsbetonten Bücher bekannt, denen sie Taschentücher beilegen sollte.
Unabhängig von dem sehr traurigen Teil gelingt es der Autorin auch ohne Probleme, diese Gefühle zu transportieren und die Protagonisten dem Leser schnell authentisch näherzubringen. Damit identifiziert man sich schnell mit, in dem Fall, Lily, die nach dem Tod ihres Mannes, mit dem sie viel zu wenig Zeit verbringen durfte, allein klarkommen muss. Bis auf Fletcher, seinem Hund, ist ihr nichts geblieben.
Als sie sich endlich entscheidet, Josh ausfindig zu machen, den sie als junges Mädchen kennenlernte, ist schon ein Jahr vergangen. Und ab hier wirkt die bis dahin berührende Story leider etwas konstruiert. Sämtliche Hinweise, die sie schließlich findet, beruhen auf Zufall. Allerdings sind es zu viele, um noch glaubwürdig zu sein. Das hat mein Lesevergnügen etwas geschmälert.
Im weiteren Verlauf wurde es wieder besser, bis es wieder zu solchen Szenen kam, die die Wendungen künstlich herbeiführten. Schade.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt geschmeidig. Er wirkt weder gestelzt noch zu locker, sondern passt perfekt zur Geschichte. Gleichzeitig schafft sie es damit, tiefgehende Emotionen zu wecken. Und davon lebt der Roman. Er zeigt die Trauer, die einen nach einem solchen Verlust niederzudrücken versucht, aber auch die Hoffnung, die erwächst, wenn man sich weigert aufzugeben.
Das Setting spielt für das Buch keine übergeordnete Rolle, dennoch war die Autorin bemüht, Bilder zu vermitteln. Damit entstanden teilweise einige Längen, die aber zu verschmerzen waren. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, weil die Antworten, die Lily sucht, und um die sich im Grunde der Roman dreht, erst ziemlich weit am Ende geklärt werden.
Trotz der beiden Kritikpunkte ist das Buch etwas Besonderes. Es unterhält nicht einfach nur, es berührt und ist schrecklich-schön, nicht zu verwechseln mit schrecklich schön. Obwohl es zwischendurch so traurig ist, hat es mir sehr gefallen.
Fazit
Die Autorin hat ein unglaubliches Talent, den richtigen Ton zu treffen. Das Maß an Emotionen, die teilweise schwer zu verdauen sind, wurden nicht künstlich in die Länge gezogen oder übertrieben dargestellt, was das Ganze so echt macht. Dieses Buch wird für den einen oder anderen Leser den berühmt-berüchtigten Nachhall wecken und zeigen, dass man dem Schicksal nicht entgehen kann.
Aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, sowie eine Leseempfehlung.