Der Alltag Hitlers, seiner Entourage, seines Terror-Regimes...
Hitler verbrachte mit wenige Tage dauernden Abwesenheiten zwischen dem 24.06.1941 und dem 20.11.1944 insgesamt mehr als 800 Tage in seiner Wolfsschanze. Wer nicht weiß, wo diese ganze zum Großteil verbunkerte, mit bis zu 7 Meter
dicken Betondecken ausgestattete Anlage zu finden ist: im hinteren Buchdeckel ist eine Übersichtskarte,…mehrDer Alltag Hitlers, seiner Entourage, seines Terror-Regimes...
Hitler verbrachte mit wenige Tage dauernden Abwesenheiten zwischen dem 24.06.1941 und dem 20.11.1944 insgesamt mehr als 800 Tage in seiner Wolfsschanze. Wer nicht weiß, wo diese ganze zum Großteil verbunkerte, mit bis zu 7 Meter dicken Betondecken ausgestattete Anlage zu finden ist: im hinteren Buchdeckel ist eine Übersichtskarte, die in etwa die Region in Nord - Süd-Ausdehnung von Leningrad bis zur Krim, in West - Ost-Ausrichtung von Łódź bis Stalingrad abbildet.
Die Ausdehnung, die Bestandteile, die jeweils unterschiedlich abgesicherten Sperrkreise werden im vorderen Buchdeckel dargestellt.
Beides durchaus wichtig zu wissen, um sich hinsichtlich der sehr viel wichtigeren Informationen, die das Buch bietet, orientieren zu können.
Schon nach dem sehr umfangreichen Quellen- und Literaturverzeichnis nach zu urteilen, saugt sich Felix Bohr diese Infos nicht aus den Fingern. Alles, was er beschreibt, hält einer Überprüfung stand. Und der Autor beschreibt (endlich) des 'Führers' Alltag. Keine Entscheidungen oder besser gesagt in seinem Größenwahn getroffene Fehlentscheidungen. Keine Weltkriegsschlachten, keine Psychogramme von Himmler, Heydrich, Goebbels oder Göring. Sondern Hitlers Kriegsalltag. Vom späten Frühstück in der Mittagszeit bis zu den von ihm abgehaltenen Monologen, die sich bis in die frühen Morgenstunden hinziehen konnten.
Dass dabei der Alltag des 'Büro-Teams' von Hitler, beispielsweise seiner Sekretärin Traudel Junge, seiner Bediensteten, der Wachmannschaften zur Sprache kommen - keine Frage.
Der Autor warnt meines Erachtens absolut zu Recht davor, dass die gesprengten im Wald liegenden Beton-Überreste der Bunkeranlagen von zahlreichen völlig geschichtsvergessenen AfDlern als eine Art ‚Kultstätte‘ instrumentalisiert werden. Welche Schande für die deutsche Demokratie!
Was mich verblüfft hat: dem Autoren ist es gelungen, acht Original-Fotos zu finden, die den Wolfsschanzen-Alltag sehr gut verdeutlichen. In anderen Werken findet man, wenn überhaupt Bilder von den Auswirkungen, die die von Graf von Stauffenberg platzierte Bombe in der Wolfsschanze hinterlassen hat. Diese Fotos habe ich sonst keinem Werk, welches sich mit der Nazi-Diktatur befasst, gefunden.
Meines Erachtens sind die 243 Seiten absolut lesenswert!
Denn sie beleuchten das, was sonst zum Großteil im Dunkeln bleibt: Hitlers Alltag.