Witziger, herzerwärmender Feel-Good-Roman über Verluste und neue Chancen: 4,5⭐️
Schon das Cover zum Roman „Wedding People“ von Alison Espach ist ein echter Hingucker!
Der Plot lässt eher leichte Unterhaltung vermuten, doch dieser Debütroman hat viel mehr zu bieten. Ich mochte von Anfang an den
tollen Schreibstil der Autorin, gleichermaßen witzig wie emotional und tiefgründig.
Es geht hier…mehrWitziger, herzerwärmender Feel-Good-Roman über Verluste und neue Chancen: 4,5⭐️
Schon das Cover zum Roman „Wedding People“ von Alison Espach ist ein echter Hingucker!
Der Plot lässt eher leichte Unterhaltung vermuten, doch dieser Debütroman hat viel mehr zu bieten. Ich mochte von Anfang an den tollen Schreibstil der Autorin, gleichermaßen witzig wie emotional und tiefgründig.
Es geht hier um Phoebe und Lila, zwei Frauen, deren aktuelle Pläne nicht unterschiedlicher sein könnten.
Lila, ein typisches „reiches, verwöhntes Töchterchen“, plant ihre Hochzeit, es soll ein unvergessliches Fest werden, eine ganze Woche lang soll die Party im prächtigen Hotel „Cornwall Inn“ dauern. Doch da kommt ihr Phoebe in die Quere: Diese wurde vom Ehemann verlassen, hat keine Freunde, ihre Katze ist gestorben, ihre Karriere stagniert. Sie ist todunglücklich, quasi am Tiefpunkt ihres Lebens, weshalb sie in genau diesem Hotel ihrem Leben ein Ende setzen will.
Das passt Lila natürlich überhaupt nicht. Dumm nur, dass Phoebe ihr unbedacht von ihrem Suizidvorhaben erzählt hat. Nun möchte Lila sie davon abbringen, denn sie möchte sich ihre perfekte Hochzeit auf keinen Fall ruinieren lassen.
Das Buch an sich und vor allem die Dialoge zwischen Lila und Phoebe sind oft total witzig, trotz des ernsthaften Themas muss man zwischendurch einfach mal herzhaft lachen:
"Wenn du nicht mitkommst, muss ich meine Mutter fragen. Also tu uns beiden den Gefallen und erzähl mir nicht, du hättest was vor, denn ich weiß ja, dass du vorhattest, heute tot zu sein."
Ich möchte nicht spoilern, sage nur so viel: Das Buch hat einige (mehr oder weniger) unerwartete Wendungen ...
Der Roman hat mich im positiven Sinn sehr überrascht. Wie gesagt, die Erwartung war hier eher „Unterhaltung“, was auch geboten ist, denn der Roman liest sich sehr flüssig und angenehm, hat viele witzige Momente - doch er berührt auch durch viel Emotion und Menschlichkeit.
Die Charaktere sind allesamt gut getroffen. Ich fand vor allem die Figur von Phoebe sehr sympathisch dargestellt; mit ihr und ihren Gedanken konnte ich mich noch am ehesten identifizieren (vielleicht, weil ich Bücher ebenso sehr liebe):
"Und ja, manchmal las sie wirklich zu viel. Manchmal las sie Bücher, anstatt ihr Leben zu leben, aber bedeutete das nicht einfach, dass ihr Lebensinhalt eben das Lesen von Büchern war?"
„In der Lobby vor dem Bücherregal bleibt sie stehen. Sie stellt ‚Mrs Dalloway‘ zurück, den Rücken nach vorn. Sie ist so gut im Vorhersagen, was in Büchern geschieht, und so schlecht darin, wenn es um das Leben geht. Deswegen hat sie den Büchern den Vorzug gegeben - weil es so viel härter ist zu leben. Um zu leben, muss sie hier raus und hinein ins Ungewisse.“
Für mich war das ein sehr schönes Leseerlebnis, emotional und unterhaltsam.
Eine ganz klare Leseempfehlung von mir – ich vergebe 4,5⭐️.