„Weißes Licht“ ist ein Buch, das mich lange beschäftigt hat, manchmal auf gute, manchmal auf eher bedrückende Weise. Im Zentrum stehen Cece, Charlie und Garrett, deren Leben seit der Collegezeit unauflöslich miteinander verwoben sind. Schon früh wird klar, dass hier nicht nur eine Dreiecksbeziehung
erzählt wird, sondern ein großes Beziehungsgeflecht voller Loyalität, Schuld und verpasster…mehr„Weißes Licht“ ist ein Buch, das mich lange beschäftigt hat, manchmal auf gute, manchmal auf eher bedrückende Weise. Im Zentrum stehen Cece, Charlie und Garrett, deren Leben seit der Collegezeit unauflöslich miteinander verwoben sind. Schon früh wird klar, dass hier nicht nur eine Dreiecksbeziehung erzählt wird, sondern ein großes Beziehungsgeflecht voller Loyalität, Schuld und verpasster Chancen.
Besonders spannend fand ich, wie der Autor Eric Puchner zeigt, dass jede Entscheidung Folgen hat, die weit in die Zukunft reichen und zwar nicht nur für die Figuren selbst, sondern auch für deren Kinder. Die traumatischen Ereignisse der Vergangenheit (ein Skiunfall, der Tod eines Freundes) hallen wie ein Echo durch die Jahrzehnte. Garrett, der für mich die faszinierendste Figur war, trägt seine Schuldgefühle wie eine zweite Haut. Ich habe ihn nicht immer gemocht, aber ich konnte ihn verstehen.
Die Landschaft Montanas, die Hitze Kaliforniens, später die apokalyptisch anmutende Luftverschmutzung, all das bildet mehr als nur eine Kulisse. Es spiegelt den inneren Zustand der Figuren. Ich mochte diese atmosphärische Dichte sehr, auch wenn es streckenweise melancholisch und schwer war.
Es gibt Passagen, die mich tief berührt haben, etwa wenn die Figuren einander in schmerzhaften Momenten begegnen und trotzdem verbunden bleiben. Andere Abschnitte haben sich für mich gezogen, und manchmal hätte ich mir mehr Leichtigkeit oder kleine Lichtblicke gewünscht.
Und trotzdem bleibt dieses Buch im Kopf. Es erzählt nicht von großen Helden oder schnellen Lösungen, sondern von Menschen, die Fehler machen, die lieben, verletzen und trotzdem weitermachen. Genau das macht es so realistisch.
„Weißes Licht“ ist kein Roman für zwischendurch. Man braucht Geduld und die Bereitschaft, sich auf stille, unbequeme Töne einzulassen. Wer das tut, wird belohnt mit einer Geschichte, die lange nachhallt. Für mich war es keine leichte, aber eine lohnende Lektüre.