WESTEND
Volker Kutscher
ET: 4.9.25
Der Privatdozent und Historiker Prof. Dr. Singer besucht den 74-jährigen Kriminalkommissar a.D. Gereon Rath in seiner Seniorenwohnung. Offiziell möchte er die Entwicklung der politischen Systeme – von der Weimarer Republik über das Dritte Reich bis in die
Nachkriegszeit – aus der Perspektive der Polizei beleuchten. Doch schnell wird klar, dass Singer weit…mehrWESTEND
Volker Kutscher
ET: 4.9.25
Der Privatdozent und Historiker Prof. Dr. Singer besucht den 74-jährigen Kriminalkommissar a.D. Gereon Rath in seiner Seniorenwohnung. Offiziell möchte er die Entwicklung der politischen Systeme – von der Weimarer Republik über das Dritte Reich bis in die Nachkriegszeit – aus der Perspektive der Polizei beleuchten. Doch schnell wird klar, dass Singer weit mehr weiß, als er vorgibt: über Raths Lebensweg, seine früheren Kollegen und sogar über seine Ex-Frau.
Zunächst dreht sich das Gespräch um die berüchtigten Polizeimorde am Bülowplatz 1931. Doch bald nimmt das Interview eine unerwartete Wendung, die Rath äußerst missfällt. Spionage, Intrigen und die erstaunliche Karriere vieler „entnazifizierter“ Herren in hohen Ämtern nach dem Krieg rücken ins Zentrum.
Mit Westend beschließt Volker Kutscher die Geschichte um Kommissar Rath – diesmal in Form eines intensiven Kammerspiels. Vorausgegangen waren Moabit und Mitte, ebenfalls Bände aus der Reihe illustrierter Lieblingsbücher von Kat Menschik. Begleitet wird der Roman von Menschiks gewohnt kunstvollen Illustrationen, die das Buch zu einem kleinen Schmuckstück machen – literarisch wie optisch.
Besonders hervorheben möchte ich auch das Hörbuch: Walter Kreye, Leslie Malton, Julian Mehne und Timo Weisschnur verleihen den Figuren mit ihren Stimmen eine beeindruckende Lebendigkeit. Dadurch wird die dichte Atmosphäre des Textes zu einem wahren Hörerlebnis.
Fazit: Ein würdiger, atmosphärischer Abschluss der Rath-Reihe, der nicht nur die dunklen Kapitel deutscher Polizeigeschichte beleuchtet, sondern auch literarisch wie akustisch begeistert.
4/5