Wie das Schachspiel die Welt rettete
Auch wenn das Buch als Roman verhökert wird, ist es doch eine Novelle. Wer Stanislaw Petrow nicht kennt, möge sich diesen Namen merken. Er rettete am 25.9.1983 die Welt.
„Eines Tages wird dich dein Abwarten noch einmal in Schwierigkeiten bringen“ (26), unkt
seine Frau, als er in den Streit seiner Kinder nicht eingreift. Weit gefehlt.
Kollege krank,…mehrWie das Schachspiel die Welt rettete
Auch wenn das Buch als Roman verhökert wird, ist es doch eine Novelle. Wer Stanislaw Petrow nicht kennt, möge sich diesen Namen merken. Er rettete am 25.9.1983 die Welt.
„Eines Tages wird dich dein Abwarten noch einmal in Schwierigkeiten bringen“ (26), unkt seine Frau, als er in den Streit seiner Kinder nicht eingreift. Weit gefehlt.
Kollege krank, Petrow übernimmt die Nachtschicht. Um 0.15h kommt der Befehl START. Angeblich sollen die Amerikaner eine Atomrakete gestartet haben. Bei seinen Kollegen herrscht Schockstarre. Doch ausgerechnet auf S.64 erfahren wir sein Wichtigstes Können: „Petrow erinnerte sich, wie sein Vater ihm als Junge die Feinheiten des Schachspiels beigebracht hatte. Wenn er eine Figur leichtfertig gezogen hatte, ermahnte sein Vater ihn, jeden Zug und seine Folgen vollständig zu durchdenken.“
Also hatte er zwei Möglichkeiten: 1. Den Alarm als glaubwürdig weitergeben. Der todkranke Andropow würde dann den Befehl zum Start der Atomraketen geben. Oder 2. Er meldete einen Fehlalarm. „Wenn du gewinnen willst, musst du Opfer bringen“(67) hatte er vom Vater beim Schach gelernt. Er wollte nicht Schuld am Atomkrieg sein.
Eine Rakete war auch nicht sinnvoll. Mit dem Erstschlag musste der Gegner vollständig ausgelöscht werden. Dann folge Alarm 2, 3, 4 und fünf. Petrow tat nichts. Einmal Fehlalarm, immer Fehlalarm. 0.31h: Auf dem Radar ist keine Rakete zu sehen. Entwarnung. Seine Entscheidung war richtig.
Petrow wird nicht befördert. Es muss ein Opfer geben, warum der Computer falsch gewarnt hatte. Petrow ist das Opfer. Drei Tage musste seine Frau auf ihn warten. Er wechselt in eine Rüstungsfirma.
Zu guter Letzt werden Sicherheitssysteme kritisiert. Nach dem Briten Tim Harford habe bereits Galilei erkannt, dass eine mit 2 Balken geshützte Marmorsäule in der Mitte bricht, wenn sie noch einen dritten Balken bekommt (120).
Zwei Monate lag dieses Buch auf meinem Nachttisch. Nun habe ich es an einem Tag gelesen. Im Gegensatz zur FAZ bin ich vollauf begeistert. Der von der FAZ erwähnte Film kommt auch im Buch vor und wird scharf kritisiert. Seltsam, dass die FAZ nichts darüber schreibt. 5 Sterne
Zitat: Laut Pythagoras war der Mensch auf Erden, um den Himmel zu betrachten. Der zweitschönste Satz von Pythagoras. (14)