Die Gestaltwandlerin Sierra – ein schwarzer Wolf in zweiter Gestalt – hat es nicht leicht an ihrer kalifornischen Menschenschule. Umso begeisterter ist sie von dem Vorschlag ihres Vaters, eine eigene Wandlerschule zu eröffnen: die Redcliff-High. Sie freut sich darauf, Wandlerfreunde kennenzulernen 
 und jene Dinge beigebracht zu bekommen, die sie für ihren Wandleralltag wirklich gebrauchen kann.…mehrDie Gestaltwandlerin Sierra – ein schwarzer Wolf in zweiter Gestalt – hat es nicht leicht an ihrer kalifornischen Menschenschule. Umso begeisterter ist sie von dem Vorschlag ihres Vaters, eine eigene Wandlerschule zu eröffnen: die Redcliff-High. Sie freut sich darauf, Wandlerfreunde kennenzulernen und jene Dinge beigebracht zu bekommen, die sie für ihren Wandleralltag wirklich gebrauchen kann. Doch wie sich herausstellt, ist nicht alles so rosig, wie Sierra sich das erträumt hat. Die anderen Wolfswandler, mit denen sie ein Rudel bildet, degradieren sie ausgerechnet auf den Omega-Rang, den niedrigsten Rang im Rudel. Es gibt Schwierigkeiten, gute Lehrer zu finden, und zu allem Überfluss formieren sich die Windwalker, die fliegenden Gestaltwandler, zu einer gesonderten Gruppe, die sich von den anderen Schülern abspaltet. Zusätzlich hat Sierra mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen: Sie findet heraus, dass sie über eine zweite Tiergestalt verfügt. Als dann auch noch in der Umgebung von mysteriösen Leuten Knochen ausgegraben werden, Sierra mit ihren neuen Freunden einen schrecklichen Fund macht und kurz darauf sogar der einflussreiche Rat der Wandler eingeschaltet wird, da einige furchtbare Ereignisse überhandzunehmen drohen, geht erst recht alles drunter und drüber …  
„Windwalkers – Verborgene Flügel“ ist der erste Band der sechsteiligen „Windwalker“-Staffel. Vorläufer sind die Beststeller-Reihen „Woodwalkers“ und „Seawalkers“. 
Das Buch ist wirklich wunderschön – nicht nur vom Cover, den Innenklappen und den lebendig wirkenden Illustrationen her –, und nicht nur für Kinder.Gleich zu Beginn kann ich behaupten, dass „Verborgene Flügel“ ein gelungener Auftakt ist. Das Buch ist sehr spannend und brilliert mit unvorhergesehenen Wendungen, über die im Vorhinein immer wieder spannungsgeladene Andeutungen fallen. Selbst die Passagen, die weniger spannend sind, weisen auf alle Fälle einen hohen Unterhaltungswert auf. Es macht unglaublich viel Spaß, zu verfolgen, wie die Redcliff-High entsteht – wie sie von einer bloßen Idee zu einem großen Projekt wird, bei dem alle mitanpacken müssen, um es gelingen zu lassen. 
Die bestehende Atmosphäre knüpft an die der anderen Wandler-Bücher an, ist zeitgleich aber ein wenig verschieden und gibt der Geschichte einen ganz neuen Geschmack. Nicht nur die Handlung trägt zu der Atmosphäre bei, auch der einmalig schöne Schauplatz. Von felsigem Terrain, über Schluchten, staubige Straßen und Wälder bis hin zu Sandstränden ist alles dabei.  Auch über die vielen Erlebnisse, die die Charaktere durchmachen, habe ich mich gefreut. Es geht nicht ausschließlich um den Schulalltag oder um die gewagten Pläne, die die Figuren schmieden, auch begleitet man sie bei vermeintlich alltäglichen Geschehnissen wie dem Feiern einer Halloween-Party, beim Lernen, Streiten und Freundschaften schließen. Fast hat man das Gefühl, selbst an der Redcliff-High und mittendrin im Geschehen zu sein. 
Über Sierra kann ich nur sagen, dass sie sehr sympathisch ist, nahbar und authentisch. Sie ist wie eine beste Freundin, deren Entwicklung man mit höchstem Interesse verfolgt. 
Die Nebenfiguren sind in hoher Zahl vorhanden und anfangs befürchtete ich, ein bisschen durcheinanderzukommen mit den vielen Namen und Gesichtern, aber das war glücklicherweise nicht der Fall – nicht nur aufgrund der Charakterliste am Ende des Buches. Vor allen Dingen deshalb, weil sie alle über Alleinstellungsmerkmale verfügen, die sie vollkommen individuell und größtenteils sympathisch machen. Das Gesamtbild der Klasse ist auf jeden Fall sehr rund, da alle Rollen, die es braucht, um diesen authentischen Gesamteindruck zu schaffen, ausgefüllt sind. Sehr geliebt habe ich auch die Beziehungen zwischen den Figuren. Selbstverständlich darf auch eine kleine Prise Verliebtheit nicht fehlen. 
Darüber hinaus finden Begegnung mit alten Bekannten aus den Wood- und Seawalkers-Staffeln statt, was der neuen Umgebung direkt zu heimeliger Vertrautheit verhilft. 
„Windwalkers – Verborgene Flügel“ hat alles, was es für eine schöne, runde Lektüre braucht, die dem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubert: wundervolle Schauplätze, tolle Charaktere, die man umgehend ins Herz schließen muss, Spannung und unerwartete Wendungen. Hinzu kommen lehrreiche Bemerkungen über in Kalifornien beheimatete Tierarten sowie wichtige Anregungen, wie man Tiere schützt und sorgsam mit der Natur umgeht. Das alles ist in einem herrlich leichten, flüssigen Schreibstil verfasst, der einen immer sofort in das Buch hineinfinden lässt. Generell braucht es nicht die geringste Anlaufzeit, um mit den Windwalkers warm zu werden – es geschieht ganz automatisch, dass man sich mit ihnen anfreundet und sehnsüchtig den nächsten Band herbeifiebert. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, und zwar nicht nur Wood- und Seawalkers-Fans. Es steckt viel Wärme und spürbares Herzblut zwischen den Zeilen.