technologische Lösungen
Hauptthese des Buches ist, dass wir bereits im Erdzeitalter des Anthropozäns leben.
Diese These wird zu Beginn des Buches mit dem Chicago-River untermauert, der im 19. Jahrhundert vom Menschen aus dem Michigansee ins Flusssystem des Mississippi umgeleitet. Damals war
der Grund, dass das schmutzige Flusswasser nicht den Michigansee belasten sollte, weil Chicago aus ihm…mehrtechnologische Lösungen
Hauptthese des Buches ist, dass wir bereits im Erdzeitalter des Anthropozäns leben.
Diese These wird zu Beginn des Buches mit dem Chicago-River untermauert, der im 19. Jahrhundert vom Menschen aus dem Michigansee ins Flusssystem des Mississippi umgeleitet. Damals war der Grund, dass das schmutzige Flusswasser nicht den Michigansee belasten sollte, weil Chicago aus ihm sein Trinkwasser bezieht. Heute ist das Wasser so sauber, dass chinesische Karpfen, die in Seen des Mittleren Westens einst ausgesetzt und heute eine Plage sind, mit elektrischen Flusssperren vom Wandern in die großen Seen abgehalten werden müssen, weil sie dort eine ökologische Katastrophe anrichten würden.
Dies erinnerte mich wie das 5. Kapitel über die Agakröte in Australien, die einst zur Schneckenbekämpfung ausgesetzt wurde und jetzt mit ihrem Gift die heimischen Wildtiere tötet, die sie fressen an das Buch „Die neuen Wilden“ von Fred Pearce, das ich vor fünf Jahren gerne gelesen habe. Die Kröten sollen durch Gentechnik ungiftig gemacht werden.
Über den umgekehrten Fall – die Rettung von Arten – geht es im 3. Kapitel mit dem Wüstenkärpfling, einem nur wenige Zentimeter großen Fisch, der nur in einer Höhle in Kalifornien lebt und zu dessen Rettung mit Millionenaufwand eine fast identische zweite Höhle gebaut wurde, die aber nicht ganz so gut funktioniert wie die Naturhöhle.
Im nächsten Kapitel geht es um die Rettung von Korallen durch Züchtung der resistentesten Arten.
Bevor wir zum letzten titelgebenden Teil des Buches kommen, muss ich noch erwähnen, dass im 2. Kapitel der Landverlust im Mississippi-Delta in Louisiana thematisiert wird. Weil der Fluss eingedeicht ist, kann er keine Sedimente mehr ablagern, was zur Folge hat, dass das Land einschließlich der Stadt New Orleans immer weiter sinkt. Die Folge ist, dass immer mehr Wasser abgepumpt werden muss, wodurch das Land immer weiter sinkt.
Die letzten drei Kapitel des Buches beschäftigen sich mit den Maßnahmen gegen den Klimawandel. Kapitel 6 beschreibt ein Verfahren CO2 unter die Erde zu bringen, wo es bei der Reaktion mit Basalt in nur 2 Jahren zu Stein wird. Kapitel 7 will aufgrund der Erkenntnis, dass die Gase von Vulkanausbrüchen das Klima kurzfristig abkühlen können mit menschlicher Hilfe durch Aerosole die Sonneneinstrahlung vermindern. Dies ist hochriskant, weil man die nicht gewollten Nebenwirkungen nicht kennt. Das letzte Kapitel zeigt anhand von Eisbohrkernen aus Grönland, dass ein stabiles Klima wie in den letzten 11.000 Jahren erdgeschichtlich die absolute Ausnahme ist.
Viel Neues, so dass manche sprachliche Plattheit verziehen ist. 5 Sterne