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1 Kundenbewertung

Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019, zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den „Umerzieher“ Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen suchte, oder Beate Uhse, die mit ihrem „Versandgeschäft für Ehehygiene“ alle Vorstellungen von Sittlichkeit infrage stellte; aber auch die namenlosen Schwarzmarkthändler, in den Taschen die mythisch aufgeladenen Lucky Strikes, oder die stilsicheren Hausfrauen am nicht weniger symbolhaften Nierentisch der anbrechenden Fünfziger. Das gesellschaftliche…mehr

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Produktbeschreibung
Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019, zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den „Umerzieher“ Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen suchte, oder Beate Uhse, die mit ihrem „Versandgeschäft für Ehehygiene“ alle Vorstellungen von Sittlichkeit infrage stellte; aber auch die namenlosen Schwarzmarkthändler, in den Taschen die mythisch aufgeladenen Lucky Strikes, oder die stilsicheren Hausfrauen am nicht weniger symbolhaften Nierentisch der anbrechenden Fünfziger. Das gesellschaftliche Panorama eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die Deutschen und in vielem ganz anders, als wir oft glauben.

Gewinner: Preis der Leipziger Buchmesse 2019 in der Kategorie Sachbuch/Essayistik

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Autorenporträt
Harald Jähner, geboren 1953 in Duisburg, war bis 2015 Feuilletonchef der «Berliner Zeitung», zugleich Honorarprofessor für Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin. 2019 erschien das Buch «Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945-1955», das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde; es wurde in zahlreichen Ländern veröffentlicht, darunter USA und England, wo es für den renommierten Baillie-Gifford-Preis nominiert war. 2022 erschien «Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen», ebenfalls ein «Spiegel»-Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. Die «Neue Zürcher Zeitung» schrieb: «Ein grandioser Erzähler. Das Buch liest sich spannend wie ein guter Roman.»
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Wie schafften die Deutschen den Übergang aus einem Regime totalitärer Ordnung in eines der totalen Anarchie? Wenn etwas dieses Buch für Melanie Longerich interessant macht, dann ist es das nachhaltige Staunen des Autors über die unmittelbare Nachkriegszeit. Die Menschen waren Entronnene, so die Rezensentin, über die Hälfte der Bevölkerung war nicht da, wo sie herkam, man war geflohen, den Lagern entkommen, ausgebombt. Aber die Menschen scheinen nicht deprimiert gewesen zu sein, da war eine unbändige Lust zu feiern - und zu vergessen. Denn ein weiteres Staunen Jähners gilt laut Rezensentin dem kompletten Verdrängen des Holocaust unmittelbar nach dem Krieg. Die Geschichte Deutschlands mit seinen Vertriebenen wiederum schildere Jähner als "Fremdheitserfahrung der Deutschen mit sich selbst" (so Jähners Formulierung), die das Land nach dem Krieg gegen den Nationalismus geimpft habe. Die Erkenntnisse aus dem Buchs sind nicht immer neu, aber sie sind frisch, und dafür ist die Rezensentin dankbar.

© Perlentaucher Medien GmbH
Weißt du wie viel Sternbücher stehen? Schier unendlich viele. Manche strahlender als andere. Dies hier erleuchtet besonders schön. Erhard Schütz der Freitag 20201224
Wer wissen möchte, wie sich der Neubeginn vielleicht angefühlt haben mag, der sollte unbedingt «Wolfszeit» lesen und anschauen ... Sehenswert und bewegend zugleich. Harald Jähner Märkische Oderzeitung 20201129