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Saraaya, eine Stadt im umkämpften Zentrum des Sudans. Hier finden William und Layla zueinander - eine Liebe, die nicht sein darf, da sie aus verfeindeten Volksgruppen stammen. Doch das Grundstück der NGO, wo die beiden arbeiten, ist Freiraum und Schnittstelle verschiedener Welten. Hier lebt auch die Amerikanerin Dena, deren Eltern einst aus dem Sudan flohen, sie will ein Filmprojekt realisieren. Und Alex, ein Kartograf aus Cleveland, der sowohl an der geheimnisvollen Dena als auch am verwirrenden Schwemmland der Region verzweifelt, das sich allen westlichen Maßstäben entzieht. Dann erschüttert…mehr

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Produktbeschreibung
Saraaya, eine Stadt im umkämpften Zentrum des Sudans. Hier finden William und Layla zueinander - eine Liebe, die nicht sein darf, da sie aus verfeindeten Volksgruppen stammen. Doch das Grundstück der NGO, wo die beiden arbeiten, ist Freiraum und Schnittstelle verschiedener Welten. Hier lebt auch die Amerikanerin Dena, deren Eltern einst aus dem Sudan flohen, sie will ein Filmprojekt realisieren. Und Alex, ein Kartograf aus Cleveland, der sowohl an der geheimnisvollen Dena als auch am verwirrenden Schwemmland der Region verzweifelt, das sich allen westlichen Maßstäben entzieht. Dann erschüttert eine Leiche vor dem Tor der NGO das fragile Zusammenleben. Wer ist der Tote? Was hat es mit den näher kommenden Rebellen auf sich? Als wenig später Flüchtlinge bei der Organisation Schutz vor dem ausbrechenden Bürgerkrieg suchen und Waffen auf dem Gelände gefunden werden, droht die Lage zu eskalieren ... Ein großer Roman über die Liebe in Zeiten des Krieges, Afrika und die Rolle des Westens. Fatin Abbas ist eine außergewöhnliche neue, internationale Stimme, die meisterhaft von unserer immer näher zusammenrückenden Welt erzählt und sie ganz neu erklärt.

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Autorenporträt
Fatin Abbas, geboren 1981 in Khartum, stammt aus dem Sudan. Ihr Vater wurde dort politisch verfolgt, und die Familie floh 1990 in die USA. Abbas verlebte ihre Jugend in New York City, sie studierte Literaturwissenschaften in Cambridge, Harvard und bei Colum McCann. Essays und Reportagen veröffentlichte sie u.a. in «The Nation», «Le Monde diplomatique» und «Die Zeit», Kurzprosa in den Magazinen «Granta» und «Freeman's». Sie unterrichtete «Fiction Writing» am MIT und am Pratt Institute in New York sowie Vergleichende Literaturwissenschaften am Bard College Berlin. Über «Zeit der Geister», ihren ersten Roman, sagt Dave Eggers: «Absolut faszinierend ... ein extrem wichtiger Roman.» Fatin Abbas lebt in Berlin. Bernhard Robben, geb. 1955, lebt in Brunne/Brandenburg und übersetzt aus dem Englischen, u. a. Salman Rushdie, Peter Carey, Ian McEwan, Patricia Highsmith und Philip Roth. 2003 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW ausgezeichnet, 2013 mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis für sein Lebenswerk geehrt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In ihrem Roman blickt Fatin Abbas auf die Komplexität des Konflikts zwischen Nord- und Südsudan, der sich auch in den Figuren widerspiegelt, klärt uns Rezensentin Amira El Ahl auf. Die Mitarbeiter einer NGO in der fiktiven Grenzstadt Saraaya werden zu einer "Schicksalsgemeinschaft", nachdem ein Leichnam vor ihrer Haustür liegt und sie in den Konflikt hineingezogen werden, resümiert die Kritikerin. Abbas versucht anhand der Figuren, darunter ein US-Kartograph, der an der Komplexität der Region und westlicher Überheblichkeit scheitert, sowie ein Dolmetscher und eine Köchin, den "Gegensatz von Nation und Gemeinschaft" zu illustrieren, erkennt die Rezensentin. Die Schilderungen von Gefängnissen und Folter, betont sie, basieren auf den Erfahrungen ihres Vaters und wirken entsprechend plastisch. Obwohl das Buch 2001 spielt, ist es angesichts der aktuellen Lage im Nord- und Südsudan relevant, schließt sie.

© Perlentaucher Medien GmbH
Vielschichtig. SWR 2 Kultur
Rezensentin Bettina Baltschev verspricht ein berührendes, auch grausames, aber nicht pathetisches Romandebüt von Fatin Abbas. Die sudanesisch-amerikanische Autorin erzählt darin von den Mitgliedern einer NGO im Sudan, über die der Krieg unerwartet hereinbricht. Dabei nehme sich Abbas viel Raum, die 5 zusammenwohnenden NGO-Mitglieder näher unter die Lupe zu nehmen: Es geht um den Leiter William, um die von ihm umworbene nomadische Köchin Layla, den 12-jährigen Mustafa und die beiden Amerikaner Alex (Geograf) und Dena (Dokumentarfilmerin). Wie Abbas der Leserschaft ihre Figuren nahebringe, etwa die Wünsche des jungen Mustafa, der von Denas elektrischer Zahnbürste träumt, oder die Zweifel von Alex, der die Gründe für seine Versetzung zu hinterfragen beginnt, findet die Kritikerin "sorgfältig" und sprachlich versiert. Auch das Grauen der gegenseitigen Bekämpfung von rebellischen und regierungstreuen Truppen werde eindrücklich geschildert. So gelinge der Autorin eine spezifische Darstellung des sudanesischen Krieges bei gleichzeitiger Erfassung eines "universalen" menschlichen Leids; weder mit "klagendem" Tonfall noch mit Happy End, sondern mit einem aufhellenden, doch realitätsnahen Schlusspunkt, lobt Baltschev.

© Perlentaucher Medien GmbH