Richard Yates erfolgreicher Roman "Zeiten des Aufruhrs" ist eine minutiös durchgeführte Psychoanalyse der Ehe zwischen April und Frank.
Die beiden Hauptprotagonisten, verheiratet, jung, gutaussehend, zwei Kinder, Vorstadthäuschen, scheinbar eine vorbildliche Familie, die den amerikanischen Traum
leben. Frank arbeitet in der Werbeabteilung einer Computerfirma, langweilt und unmotiviert, wartet…mehrRichard Yates erfolgreicher Roman "Zeiten des Aufruhrs" ist eine minutiös durchgeführte Psychoanalyse der Ehe zwischen April und Frank.
Die beiden Hauptprotagonisten, verheiratet, jung, gutaussehend, zwei Kinder, Vorstadthäuschen, scheinbar eine vorbildliche Familie, die den amerikanischen Traum leben. Frank arbeitet in der Werbeabteilung einer Computerfirma, langweilt und unmotiviert, wartet er untätig auf den Feierabend. April versucht sich als Darstellerin einer Laienschauspielgruppe um aus ihrem Alltag zu entfliehen. Nach einem katastrophalen Auftritt beginnt die scheinbar perfekte Ehe ins wanken zu geraten. April zieht sich verletzt zurück, Frank beleidigt, begeht mit einer Kollegin einen Seitensprung und die Ehe scheint zu scheitern, als April einlenkt. Sie träumt von einem beruflichen Durchbruch in Europa und unter dem Vorwand, Frank die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen zu bieten, plant sie die Umsiedlung. Da wird April schwanger und Frank klettert rapide die Karriereleiter hoch. Der Umzug wird verschoben und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
"Zeiten des Aufruhrs" ist ein beklemmender, emotionaler Roman. Durch die unverhohlene Sprache wird er von jeglicher Art von Kitsch und Gefühlsduselei verschont. Richard Yates hat, wie kaum ein anderer, ein extrem subtiles Gefühl für die feinen Missstimmungen zwischen Frau und Mann, das erlaubt ihm, schonungslos und offen über bittere Stunden zu berichten. Das schönste: er tritt kein einziges Mal wertend, oder gar moralisierend rechtfertigend für oder gegen seine Figuren ein.
Mir tat dieses Buch gut!