FSK: ohne Alterseinschränkung gemäß §14 JuSchG
Svend und Bjarne fühlen sich von ihrem Meister gegängelt. Also eröffnen sie eine eigene Metzgerei. Aber kein Kunde läßt sich blicken - bis Svend durch einen Unglücksfall eine neue Zutat entdeckt. Seine neuen Filets sind nicht vom Huhn, sondern vom Spengler, der im Kühlraum erfroren ist. Bjarne ist außer sich, muß sich aber den Gesetzen des Marktes fügen. Die Nachfrage verlangt neue Opfer, und Svend, der es den Menschen nie recht machen konnte und deshalb dauernd ins Schwitzen gerät, kümmert sich um den Nachschub. Inzwischen ist Bjarnes Bruder aus dem Koma erwacht, just in dem Moment, als die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt wurden. Damit verliert Bjarne sein Erbe, das er für die Existenzgründung beliehen hatte. Als sich seine neue Freundin Astrid auch noch einmischt, weiß Svend Abhilfe.
Ist das noch eine Komödie? Eher wohl ein Danse macabre aus den nordischen Verliesen rabenschwarzen und schwer nachvollziehbaren Humors: ein Hohn auf den pervertierten Zeitgeist und seine marktschreierischen Gesetze. In Anlehnung an "Delikatessen", einen Kultfilm von Jeunet und Caro, hat der dänische Regisseur und Oscar-Preisträger Anders Thomas Jensen eine bizarre Menschenfresser-Komödie gedreht, die unter dem Titel "The Green Butchers" unter anderem auf dem Filmfest Hamburg mit Erfolg vorgeführt wurde. Anders als bei der eher harmlosen absurden Komödie von 1992 muß man diesmal nach der skurrilen Komik allerdings suchen. Grausame Grusel-Effeke überwiegen in Zeiten kannibalischer Perversion und deren medialer Vermarktung zugunsten eines kaum auszuhaltenden Nervenkitzels.
c.s.
Berger Kino
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