Die einundzwanzigjährige Emma Woodhouse führt ein überbehütetes Leben. Als einzige noch im Hause lebende Tochter eines hypochondrischen Vaters, der immer noch darum trauert, dass seine andere Tochter das schwere Schicksal einer Ehe auf sich genommen hat, hat sie zu viel Zeit und zu wenig tägliche
Sorgen und zudem kam sie aus ihrem Kaff auch noch nie heraus. Was liegt da näher, als sich ungebeten…mehrDie einundzwanzigjährige Emma Woodhouse führt ein überbehütetes Leben. Als einzige noch im Hause lebende Tochter eines hypochondrischen Vaters, der immer noch darum trauert, dass seine andere Tochter das schwere Schicksal einer Ehe auf sich genommen hat, hat sie zu viel Zeit und zu wenig tägliche Sorgen und zudem kam sie aus ihrem Kaff auch noch nie heraus. Was liegt da näher, als sich ungebeten in das Leben anderer einzumischen. Ihr erstes Opfer ist Harriet Smith, ein gutmütiges, nicht sonderlich intelligentes siebzehnjähriges Mädchen aus dem nahegelegenen Pensionat, dem Emma erst mal eine gute Ehe ausredet und anschließend Flausen in den Kopf setzt.
Diese Verfilmung mit Kate Beckinsale als Emma Woodhouse erschien im selben Jahr, wie die Kinoversion mit Gwyneth Paltrow. Bei diesem Film jedoch handelt es sich um eine Fernsehproduktion der Independent Television (ITV) einem Zusammenschluss aus mehreren kommerziellen UK Fernsehsendern und ist leider streckenweise in der Umsetzung mit den RTL und SAT1 Eigenproduktionien gleichzusetzen.
Der Soundtrack ist marginal bis nicht vorhanden, stattdessen hallende Räume, knarrende Dielen, Szenen, die klingen, als wären sie in einem toten Raum Nachsynchronisiert worden. Die Kulissen wirken, wie in Museen gedreht, als wenn man einen Film über Friedrich den Großen in Sanssouci drehen würde und nur die Kordeln entfernen würde. Die Deko ist zu museal und wirkt leblos. Die Schauspieler wirken teilweise steif, teils arg affektiert, als würden sie auf einer Bühne stehen und keinen Film drehen, insgesamt wirkt die Umsetzung streckenweise wie die Spielszenen in historischen Reportagen.
Nach etwa der Hälfte der Laufzeit jedoch wird der Film jedoch ein wenig besser. Ja, Jane Fairfax kommt viel zu früh zurück, Mrs. Westons Schwangerschaft wurde gestrichen, es wurde vor allem am Anfang massiv gekürzt, Szenen werden in komplett andere Zusammenhänge verfrachtet (das Buchstabenspiel wurde hier z. Bsp. beim Ausflug auf Box Hill gespielt), gegen Ende gibt es neue Szenen, in denen Knightley mit seinem Gesinde feiert. Andererseits setzt dieser Film das Buch in anderer Hinsicht recht genau um. Viele der Verfilmungen sind besser als das Buch (das für mich leider zu Jane Austen langweiligeren Büchern gehört), dieser Film bringt die Langeweile, die ich beim Lesen empfand perfekt rüber. Er ist eine Aneinanderreihung von Kaffeekränzchen, Ausflügen und gemeinsamen Essen, genau wie das Buch und beschönigt nichts. Die „live“ Musikeinlagen hingegen sind ein echtes Highlight. Sie wirken echter, natürlicher, bodenständiger und glaubhafter als bei anderen Emma Verfilmungen.
Zu Recht eine der unbekannteren Emma Verfilmungen. ITV ist eben nicht BBC - Geh Vampire jagen Kate.