Im November 1932 findet sich in Gosford Park, dem englischen Landsitz von Sir William McCordle und seiner Frau Lady Sylvia ein illustrer und elitärer Kreis aus wohlhabenden Adligen zusammen, um ein Wochenende lang an der alljährlichen Jagdgesellschaft teilzunehmen. Doch der Schein trügt, hinter der
schönen Fassade brodelt es und einer von ihnen wird an diesem Wochenende ermordet und das gleich…mehrIm November 1932 findet sich in Gosford Park, dem englischen Landsitz von Sir William McCordle und seiner Frau Lady Sylvia ein illustrer und elitärer Kreis aus wohlhabenden Adligen zusammen, um ein Wochenende lang an der alljährlichen Jagdgesellschaft teilzunehmen. Doch der Schein trügt, hinter der schönen Fassade brodelt es und einer von ihnen wird an diesem Wochenende ermordet und das gleich zweimal!
Ich hab ja sowieso ein Faible für England, englsiche Filme und erst recht die Zeit um die Jahrhundertwende, von daher war der Film genau das richtige für mich. Wer allerdings einen typischen englischen Krimi erwartet, der ist hier falsch! Der Film ist eher ein Sittengemälde der englischen Gesellschaft, hier geht es streng nach dem Rang, und das setzt sich selbst bei der Dienerschaft fort.
Der Film ist wirklich perfekt inszeniert und recherchiert, die Figuren grandios besetzt, die Dialoge einfach genial und pointiert!
Lediglich am Anfang fand ich die Vielzahl der agierenden Personen etwas verwirrend, wer ist wer, welcher Dienstbote gehört zu wem? Aber mit der Zeit findet man sich dann doch hinnein und kann die die wunderbar verlogene Doppelmoral, die auf Hochlganz polierte Scheinwelt der Upperclass und vor allem die geschliffenen Dialoge genießen. Wirklich viel passiert nicht, es sind die Feinheiten im Verhalten der einzelnen Figuren und ihre Beziehungen und ihr Umgang untereinander, die den Reiz des Filmes ausmachen. Jeder hat hinter der offiziellen Fassade noch ein zweites Gesicht, selbst bei den Dienstboten ist das so. Es regiert eine gnadenlose Hackordnung, die sie sich auf Rang und Titel gründet.
Der Mord an sich ist eigentlich nur Staffage am Rande, der ermittelnde Inspektor eher eine Witzfigur als ein Polizist und die letztendliche Auflösung ist passend für die Zeit in sich schlüssig.
Fazit: eine scharfsinnige, in tollen Bildern inszenierte Gesellschaftsstudie mit perfekt besetzten Rollen und wirklich geschliffenen Dialogen. Ein Film dessen ganze Detailfülle sich sicher erst nach mehrmaligem Anschauen erschließt.