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Der Marques Sebastian Roccabruna hat Schulden. So kommt es ihm gelegen, dass die reiche Bürgermeistertochter Dona Amelia von ihm geheiratet werden will. Allerdings gilt sein Interesse eher der schönen Zigeunerin Martha, die vor den Männern des Dorfes tanzt.
Daher ersinnt sein Verwalter einen Plan: Sebastian soll sich durch die Hochzeit mit Amelia finanziell sanieren und Martha als Mätresse behalten. Indem er die Tänzerin mit seinem Schäfer Pedro verheiratet, könnte er sich das Besitzrecht an ihr sichern. Nichts ahnend von dem schändlichen Handel nimmt der überglückliche Pedro seine…mehr

Produktbeschreibung
Der Marques Sebastian Roccabruna hat Schulden. So kommt es ihm gelegen, dass die reiche Bürgermeistertochter Dona Amelia von ihm geheiratet werden will. Allerdings gilt sein Interesse eher der schönen Zigeunerin Martha, die vor den Männern des Dorfes tanzt.

Daher ersinnt sein Verwalter einen Plan: Sebastian soll sich durch die Hochzeit mit Amelia finanziell sanieren und Martha als Mätresse behalten. Indem er die Tänzerin mit seinem Schäfer Pedro verheiratet, könnte er sich das Besitzrecht an ihr sichern. Nichts ahnend von dem schändlichen Handel nimmt der überglückliche Pedro seine angebetete Martha zur Frau. Doch Sebastian ist bereits auf dem Weg, um die Hochzeitsnacht für sich zu reklamieren...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Produktionsnotizen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2002

Bomber über der Urania
Riefenstahl-Reihe schließt mit "Tiefland"

Die Einstellung hat sie berühmt gemacht: Über den Marschkolonnen, die 1934 zum Parteitag der NSDAP ziehen, schwebt der Schatten eines Flugzeuges. Gleich einer dunklen Vorahnung, legt sich die Silhouette der Ju 52, in der Hitler sitzt, über die Menschen. Wie einst die Kontur des Wellblechbombers im Parteitagsfilm "Triumph des Willens", so lastete auch der Schatten der Filmemacherin Leni Riefenstahl auf den Vorführungen ihrer Filme, welche die Urania in den vergangenen Monaten zeigte. All ihren Versuchen zum Trotz, in den Ablauf der Vorstellungen einzugreifen, werden an diesem Donnerstag mit "Tiefland" die Vorführungen der erfolgreichen Reihe beendet.

Seit Mitte März besuchten mehr als 3000 Personen die Reihe "Harmonischer Heroismus", in der Filme von Leni Riefenstahl gezeigt werden. Gegen den zum Teil lautstarken Protest Ewiggestriger kommentierten namhafte Fachleute, unter der Leitung des FU-Historikers Bernd Sösemann, die Filme. Sie deckten auf, wie nah Frau Riefenstahl dem NS-System stand. Diese Kommentare ließen auch die Filmemacherin nicht unberührt. Ende April zeugte ein dunkles Grollen aus dem bayrischen Poecking, Sitz der Riefenstahl-Produktion, von kommendem Unheil. Die Gesellschaft wies das Bundesarchiv an, Filme für die Riefenstahl-Werkschau nicht mehr auszuleihen. Dahinter stand offensichtlich der Versuch, den Veranstaltungen in der Urania die Bilder zu entziehen. In dem verwirrenden Streit um Rechte und um unterschiedliche Filmversionen konnte sich aber das Team um Sösemann behaupten und aus den geheimen Beutekammern der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges schöpfen.

Frau Riefenstahl läßt ihre Werke heute noch als "unverzichtbare Meilensteine der Filmkunst" anpreisen. Der Film "Tiefland", der letzte Streifen in der Urania-Werkschau, dürfte dieses Prädikat nur im negativen Sinne tragen. Er zeigt im grausigsten Maße die Verstrickung der Regisseurin mit dem Dritten Reich. Zwischen 1940 und 1945 drehte Frau Riefenstahl an dem Film, der von der Liebe eines ahnungslosen Schafhirten zu einer spanischen Zigeunerin handelt, mit der er eine Scheinehe eingehen soll. Diese Geschichte, die der gleichnamigen Oper von Eugen d'Albert folgt, bebilderte sie unter anderem mit 60 Sinti und Roma, die als Komparsen aus Konzentrationslagern kamen. Als der Film 1954 in den Kinos anlief, konnte er sich im Umfeld des farbigen Heimatfilms, der zu dieser Zeit die junge Bundesrepublik formte, nicht durchsetzen.

Den Veranstaltern der Urania gebührt das Verdienst, diesen wie die anderen Riefenstahl-Filme zusammen mit ihrem historischen Umfeld auf die Leinwand zu bringen. Durch die kritische Begleitung wurde immer wieder deutlich, wie Frau Riefenstahl in Spiel- und Dokumentarstreifen die Wirklichkeit zu einer Botschaft verkürzte und sich damit in den Dienst der Propaganda stellte.

HANNS C. LÖHR

"Tiefland", heute 20 Uhr, An der Urania 17, Schöneberg; Anschlußvortrag am 13. Juni: Prof. Martin Loiperdinger, Ideal-Faschismus als Kinoerlebnis, 19.30 Uhr in der Urania.

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