"Unsere Welt besteht aus unseren Sichtweisen, Vorstellungen und Urteilen (manchmal - oder oft genug - auch Vorurteilen) über die Welt. Jeder von uns kann gar nicht anders, als alles, was ihm begegnet, durch die je eigene Brille seiner Lebenserfahrung wahrzunehmen."
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Jörg Hawlitzeck ist
Experte für Mindset, wenn es um Leadership und unternehmerischen Erfolg geht. Mit diesem…mehr"Unsere Welt besteht aus unseren Sichtweisen, Vorstellungen und Urteilen (manchmal - oder oft genug - auch Vorurteilen) über die Welt. Jeder von uns kann gar nicht anders, als alles, was ihm begegnet, durch die je eigene Brille seiner Lebenserfahrung wahrzunehmen."
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Jörg Hawlitzeck ist Experte für Mindset, wenn es um Leadership und unternehmerischen Erfolg geht. Mit diesem Hintergrund ist klar, dass dies kein einfacher Ratgeber mit sich wiederholenden Phrasen ist. Seine Botschaften an uns wollen tiefer gehen und der Anspruch an die verwendete Sprache ist höher.
Der Autor versucht, in seinen Kapiteln ein Grundverständnis für das Thema zu vermitteln, greift zu historischen Figuren und alten Philosophen. So sehr ich etwas Hintergrundwissen mag, war es mir etwas zu viel des Guten.
Bei manchen Kapiteln habe ich aufgrund der langen Erklärung, welcher Philosoph welche Meinung vertrat und wie diese im Widerspruch zu der seines Kollegen stand, schon nach kurzer Zeit aus den Augen verloren, um was es in dem Kapitel grundlegend gehen sollte. Für jemanden, der sich schon umfassend mit diesen Thesen beschäftigt hat, mag es eine nette Erinnerung an bereits Gehörtes sein. Für den Unwissenden in manchen Bereichen einfach zu viel, um am Ball zu bleiben. Auf weiten Teilen war es für mich eher eine zähe Unterrichtsstunde. Die Erkenntnis, die aus den Kapiteln zu ziehen war, ging dabei etwas verloren.
Ich persönlich konnte mit den Kapiteln mit einer etwas gewöhnlicheren Einleitung (z. B. "Die Negativitätsfalle" mit dem Nörgler, der nur "Ja, aber" genannt wird) mehr anfangen. Sie waren eindrücklicher, weil man eher einen Bezug zu sich und seinem Leben findet.
Die Kapitel haben klingende Überschriften, die Botschaft dahinter lässt sich oft deutlich einfacher herunterbrechen: Digital Detox, Askese, Bildung, auf den anderen zugehen und das Gute im Menschen sehen.
Ich stimme mit dem Autor überein, "Der Wert der Bildung" (Kapitel 11) wird viel zu sehr unterschätzt und es ist wichtig, sich in weiten Bereichen zu interessieren, seinen Horizont zu erweitern. Bei einem Ratgeber ist aber die Erwartungshaltung eine andere. Da bekomme ich lieber länger erklärt, wie ich für mich zum realistischen Optimismus finde, als über Candide und Pangloss zu lesen. Die Relation der einleitenden Worte zur Botschaft hat für mich nicht gepasst.
Manche Kapitel und Sätze haben mich dennoch bewegt und sind mir in Erinnerung geblieben.
Fazit:
Fundiert, ausschweifend mit philosophischen und historischen Erklärungen - manchmal ging mir die Botschaft dabei verloren.