Seit Jahren lebt Aeri allein im Wald, einsam in einer kleinen Hütte. Kein Wunder, dass sie nach menschlichen Kontakten lechzt. Umso dankbarer ist sie, als sie ihr Leben plötzlich mit Keelin teilt, einem wilden Wolf. Doch ist Keelin wirklich so wild und unberechenbar? Als er sich eines Tages
unbeabsichtigt in einen Menschen verwandelt, ist Aeri sich da nicht mehr so sicher. Von da an ist es vorbei…mehrSeit Jahren lebt Aeri allein im Wald, einsam in einer kleinen Hütte. Kein Wunder, dass sie nach menschlichen Kontakten lechzt. Umso dankbarer ist sie, als sie ihr Leben plötzlich mit Keelin teilt, einem wilden Wolf. Doch ist Keelin wirklich so wild und unberechenbar? Als er sich eines Tages unbeabsichtigt in einen Menschen verwandelt, ist Aeri sich da nicht mehr so sicher. Von da an ist es vorbei mit ihrem bescheidenen, ruhigen Alltag im Wald. Eine fremde Gruppe Männer gabelt Aeri auf, die sich als zugehörig zu einer Dorfgemeinschaft voller Magiewesen entpuppen. Sie kennen Keelin und setzen alles daran, ihn zurückzubekommen. Das Problem an der Sache: Keelin hat seine Verwandlungen nicht unter Kontrolle, soll nun jedoch die Führung des Dorfes übernehmen. Ist er nicht dazu in der Lage, wird sein Widersacher die Macht an sich reißen. Der Schlüssel zu der Lösung liegt in der Vergangenheit – gemeinsam machen Aeri und Keelin sich auf den Weg, das Unmögliche zu vollbringen.
„A Kiss full of Magic“ ist der erste Band einer Trilogie (Bd. 2: „A Love full of Magic“, Bd. 3: „A World full of Magic“). Die Bände sind unabhängig voneinander lesbar, auch wenn die Geschehnisse jeweils aufeinander aufbauen.
„A Kiss full of Magic“ mutet im ersten Moment wie ein Märchen an – ein einsames Mädchen im Wald, dazu ein schwarzer Wolf. Tatsächlich ist das Ganze auch ein wenig in eine Märchenatmosphäre getränkt, doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr weicht das Märchenhafte. Dafür nehmen die Fantasy-Anteile zu und der Leser begegnet fremdartigen Magiekreaturen, die definitiv einfallsreich sind. Generell wimmelt das Setting nur so vor magischen Elementen; Magie an allen Ecken und Enden, was dem Buch etwas sehr Sanftes, Zerbrechliches und Schönes einhaucht. „A Kiss full of Magic“ ist wie eine wunderschöne Glaskugel, die man immer wieder schütteln und den Inhalt betrachten möchte.
Dennoch habe ich persönlich auch ein paar Kritikpunkte. So waren die ersten Passagen des Buches ein wenig zäh, vor allem, da die Handlung scheinbar ziellos vor sich hin tröpfelt. Auch ist die Handlung zeitweise ein bisschen diffus – manchmal werden über wenige Seiten hinweg mehrere Jahre abgehandelt, dann wiederum zieht sich ein einziges Ereignis über etliche Kapitel hinweg. Des Weiteren ist der Plot zu Anfang wenig komplex. Vorerst scheint alles vorhersehbar. Erst gegen Ende wird alles umfassender und verflochtener.
Die Atmosphäre war grandios und absolut einzigartig, geprägt von ganz viel Zauberei und Emotionalität.
Die Hauptfigur Aeri ist eine sehr sympathische Persönlichkeit. Sie agiert absolut menschlich und immer nachvollziehbar, was sie unfassbar nahbar macht. Ihr Charakter ist ebenso wenig komplex wie der Beginn der Handlung, allerdings ist diese Tatsache kaum bedeutungsvoll. Der Leser kann gar nicht anders, als sie in sein Herz zu schließen. Sie ist mutig und kämpferisch, gleichzeitig sehr feinfühlig und sensibel.
Der Charakter Keelin war ein bisschen ausgereifter. Er hat zahlreichere Facetten, die zwischen tiefer Fürsorge und einer aufbrausenden Ader schwanken. Er ist kein klassischer Bad-Boy (wie es sie derzeit zuhauf gibt), was mich natürlich freut – ich bevorzuge die Figuren, die jenseits von Klischees rangieren. Dass seine Persönlichkeit zudem gespalten ist und sich zwischen Keelin, dem Wolf und Keelin, dem Menschen aufteilt, macht ihn noch interessanter und besonderer.
Die Nebenfiguren machen ebenfalls viel her. Sie sind durchgehend authentisch und greifen auf Alleinstellungsmerkmale zurück, die sie sehr individuell machen. Allgemein haben die verschiedenen Magiewesen zu einem Aufrechterhalten der Spannung verholfen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig. Unabhängig davon ist er Liane Mars treu und brilliert zudem mit Witz und Charme. Allerdings ist der Witz und das Lapidare manchmal unangebracht, in erster Linie bei den ernsthaften Passagen, in denen scherzhafte Formulieren nichts zu suchen haben. Abgesehen davon versteht er sich perfekt darauf, die Figuren zu Sympathieträgern zu machen, Emotionen zu transportieren und die magischen Wesen mit einzigartigen Worten zu beschreiben.
„A Kiss full of Magic“ ist ein magischer Roman, der an manchen Stellen leicht eintönig ist, an anderen jedoch durch Einfallsreichtum brilliert. Die Figuren sind unausgereift und agieren zugleich jenseits der Konventionen. Das Setting ist gewöhnlich und zugleich von Zauberhaftigkeit angehaucht. Der Verlauf der Handlung ist einfältig und zugleich mit äußerster Sorgfalt gewebt – es ist offensichtlich, dass ich zwiegespalten bin, was diesen Roman betrifft. Einerseits hat es gedauert, bis ich mich in das Setting hineingefuchst habe, andererseits waren nicht wenige Elemente dabei, die mich durch und durch begeistert haben. Auch bin ich sehr angetan von der Liebesgeschichte zwischen Aeri und Keelin. Die Atmosphäre ist und bleibt magisch, des Weiteren – kleiner Spoiler – geht es im zweiten Band bereits ausgereifter und komplexer zu.