"Die Beziehung zu meiner Mutter bekam einen fetten Riss." Daran erinnere ich mich primär nach diesem Buch. Es beinhaltet eine Abfolge von Begebenheiten, die zeitlich hin- und herspringend, eher verwirrend, erzählt werden. Oft wusste ich nicht, in welchem Jahr ich war.
Marco Schreyl vermittelt
das Krankheits-Drama mit seinen Eltern, vor allem der Mutter. Alles klingt zwar liebevoll, aber doch…mehr"Die Beziehung zu meiner Mutter bekam einen fetten Riss." Daran erinnere ich mich primär nach diesem Buch. Es beinhaltet eine Abfolge von Begebenheiten, die zeitlich hin- und herspringend, eher verwirrend, erzählt werden. Oft wusste ich nicht, in welchem Jahr ich war.
Marco Schreyl vermittelt das Krankheits-Drama mit seinen Eltern, vor allem der Mutter. Alles klingt zwar liebevoll, aber doch merkwürdig wenig sagend. Ich weiß nicht, welche Bücher er gelesen hat, welche Träume er hatte oder wie die christliche Erziehung in der DDR auf ihn wirkte. Letzteres hätte mich besonders interessiert, um einen Abgleich mit einem kommunistischen System zu bekommen.
Das Schicksal seiner Eltern war hart und er litt mit. So geht es unzähligen Menschen. Ich habe das verstanden und erkenne die Seele des Jungen/Mannes, der einfach mitfühlend mittendrin war. Trotzdem wirken die Aneinanderreihungen von Begebenheiten luftleer. Die Ohrringe seiner Mutter erinnert er und die Liebe seiner Oma.
Das Buch kommt von der Oberfläche nicht in den Tiefgang, alles passiert irgendwie und der Junge wird groß, erfolgreich, redet im Radio, Fernsehen, wird bekannt. Und er macht sich permanent Sorgen.
O-Sätze:
„Wenn ich an meine Oma denke, dann denke ich an die kleine untersetzte Frau, die so herzhaft lachen konnte.“
Seine Mutter sagte jeden Morgen mit glitzernden Ohrringen mit einem geschliffenen Glitzerstein: „Pass schön auf Dich auf.“
Es war mir zu viel Krankheit der Eltern, ein Drama ohnegleichen, das in zu vielen Details erklärt wird. Ich will nicht mit im Wartezimmer sitzen, wenn die Analyse der Blutwerte ansteht. Dass Marco Schreyl trotzdem einen so positiven Eindrucke macht, es scheint ein kleines Wunder.