Tibor Rode – Animal
Ben braucht unbedingt Geld und dafür soll er für seine Kanzlei einen Fall gewinnen. Der Anwalt ist erfreut, endlich sein Können unter Beweis zu stellen und seine Motivation ist hoch, den Fall zu gewinnen, denn dann winkt eine Gehaltserhöhung, die seine Probleme lösen 
 könnte.
Sein Gegner: Der umstrittene Anwalt Henrik Rabenstein, der ein Schwein namens Rosa vertritt.…mehrTibor Rode – Animal
Ben braucht unbedingt Geld und dafür soll er für seine Kanzlei einen Fall gewinnen. Der Anwalt ist erfreut, endlich sein Können unter Beweis zu stellen und seine Motivation ist hoch, den Fall zu gewinnen, denn dann winkt eine Gehaltserhöhung, die seine Probleme lösen könnte.
Sein Gegner: Der umstrittene Anwalt Henrik Rabenstein, der ein Schwein namens Rosa vertritt. 
Eigentlich eine klare Sache, sollte Ben meinen. Doch als Rosa durch KI eine eigene Stimme bekommt, wendet sich das Blatt im Prozess. 
Und dann gibt es da auch noch Enna, eine Tierschützerin und Hundeliebhaberin, die mit dem Fall zu tun hat und immer wieder in Gefahr gerät. 
Ich habe von Tibor Rode bereits "Der Wald" und "Lupus" gelesen. Beide Thriller waren einerseits erschreckend, andererseits haben sie mich so gefesselt, dass ich sie nicht aus der Hand legen konnte. 
"Animal" bietet eine aktuelle Thematik, da sowohl Tierschutz als auch KI in aller Munde sind. 
Ich habe das ungekürzte Hörbuch, eingelesen von Tim Gössler gehört. Die Laufzeit beträgt ca 15 Stunden und 52 Minuten. Der Sprecher lässt Handlung und Figuren lebendig werden, baut schnell Spannung auf und in besonders actionreichen Szenen, kann er die Atmosphäre geschickt rüber bringen. 
Die Story ist beängstigend, aber genau so könnte sie auch passieren, wenn nicht heute, dann vielleicht in  naher Zukunft. Die Geschichte bedient sich einer temporeichen Erzählweise und es gibtsehr viele actionreiche Szenen. Erholung gibt es kaum, aber es bleibt Zeit die Figuren der Geschichte kennenzulernen. 
Die Charaktere sind vielseitig und lebendig beschrieben. Ben wird von Geldeintreibern bedroht, hat er doch die Schulden seines Vaters geerbt. Im Verlaufe der Story muss er sich für den richtigen Weg entscheiden. Allerdings hat er kriminelle Freunde und wandelt oft selbst auf dem schmalen Grat zwischen Recht und Unrecht. 
Henrik Rabenstein ist skurril, aber er ist auch verbissen und setzt sich für das Tierwohl ein. An einigen Stellen hat er mich etwas an Columbo erinnert. Bis zum Schluss wusste ich nicht genau, wie ich ihn einordnen sollte. 
Enna ist ebenfalls Tierschutzaktivistin und bewegt sich am Rande der Legalität. Sie war mir nicht unsympathisch, aber so recht fassen konnte ich sie ebenfalls nicht. 
Aber das ist gar nicht so verwunderlich, denn bereits bei den beiden vorherigen Büchern waren es nicht die Figuren, die die Geschichte getragen haben, sondern das "Was wäre Wenn"-Szenario, so wie hier. Was wäre wenn plötzlich alle Tiere eine Stimme bekommen? Was wäre wenn die Tiere plötzlich nicht mehr nur eine "Sache" wären, sondern auch vor Gericht ziehen könnten?
Hier werden gesellschaftskritische Themen angesprochen und der Autor rüttelt mit seinen Büchern wach. 
Die verschiedenen Handlungsorte sind gut beschrieben. Die Atmosphäre des Thrillers ist überwiegend bedrückend und teilweise sogar erdrückend. 
Das Buch ist interessant, irgendwie beängstigend und steckt voller möglicher Szenarien, die sich, wenn nicht jetzt, dann bereits in naher Zukunft bewahrheiten könnten. 
Allerdings kommt das Buch nicht an "Der Wald" vom Autor an. Obwohl der True-Science-Thriller spannend und temporeich war, die Story sehr komplex ist, gab es hin und wieder Spannungseinbrüche und der moralische Graubereich, in dem die Figuren agieren, war nicht immer nachvollziehbar. 
Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau, und außerdem Geschmackssache. 
Von daher gibt es von mir eine Leseempfehlung. 
Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte.
Fazit: Spannender True-Science-Thriller. 4 Sterne.