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Baudolino, ein schlitzohriger Bauernbengel aus dem Piemont, biegt mit seinen dreisten Lügen den Lauf der Dinge um. Zum Beispiel im Jahr 1154, als der 13-jährige Baudolino dem großen Barbarossa einen Bären aufbindet. Fortan ist er als kaiserlicher Ziehsohn mit dabei, wenn Geschichte geschrieben wird: Und er lehrt uns die auch heute noch gültige Einsicht, dass Geschichtsschreibung in erster Linie die Fälschung von Geschichte ist. Warum wollte Barbarossa wirklich ins Heilige Land? Und war es tatsächlich ein Badeunfall, bei dem er unterwegs umkam? Wenn Baudolino die Gebeine der Heiligen Drei…mehr

  • Format: mp3
  • Größe: 439MB
  • Spieldauer: 366 Min.
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Produktbeschreibung
Baudolino, ein schlitzohriger Bauernbengel aus dem Piemont, biegt mit seinen dreisten Lügen den Lauf der Dinge um. Zum Beispiel im Jahr 1154, als der 13-jährige Baudolino dem großen Barbarossa einen Bären aufbindet. Fortan ist er als kaiserlicher Ziehsohn mit dabei, wenn Geschichte geschrieben wird: Und er lehrt uns die auch heute noch gültige Einsicht, dass Geschichtsschreibung in erster Linie die Fälschung von Geschichte ist. Warum wollte Barbarossa wirklich ins Heilige Land? Und war es tatsächlich ein Badeunfall, bei dem er unterwegs umkam? Wenn Baudolino die Gebeine der Heiligen Drei Könige für den Transport nach Köln aufmotzt, dem Kaiser die Heiligsprechung Karls des Großen vorschlägt, einen Brief des mythischen Priesterkönigs Johannes fingiert oder falsche Reliquien in Umlauf bringt, dann wird klar, dass die ausgefuchsten Medien- und Pressestrategien der Moderne ihren Ursprung im Mittelalter haben. (Laufzeit: 6h 9min)

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Autorenporträt
Umberto Eco (1932–2016) promovierte nach dem Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie und Literatur in Turin 1954 zum Dr. phil. und war anschließend als Kulturredakteur tätig. Ab 1956 arbeitete er als Dozent und Mittelalterforscher, ab 1963 als Kolumnist. 1965 erhielt er einen Lehrauftrag in Florenz, 1966 folgte eine Professur in Mailand, 1971 eine Professur für Semiotik an der Universität Bologna. Seine Werke wurden vielfach übersetzt und mit renommierten Auszeichnungen gewürdigt. Mit »Das offene Kunstwerk« veröffentlichte er 1973 eine der einflussreichsten Arbeiten zur modernen Ästhetik. Dem breiten Lesepublikum wurde der Autor zahlreicher literaturtheoretischer und kulturwissenschaftlicher Schriften vor allem durch seine Erzählprosa bekannt: Die Romane »Der Name der Rose« (1982) und »Das Foucaultsche Pendel« (1989) avancierten zu internationalen Bestsellern. In den Folgejahren erschienen u. a. »Die Insel des vorigen Tages« (1995), »Baudolino« (2001), »Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana« (2004), »Der Friedhof in Prag« (2011) sowie »Nullnummer« (2015).
Rezensionen
"Eco verknüpft historische Fakten des 12. Jahrhunderts, Fabelwesen, saftige Liebesromanzen, aktuelle Politik und Glaubensfragen zu einem sprühenden Feuerwerk." (Welt am Sonntag)
Die ganze Welt des Mittelalters in einem Roman
Das, so könnte man nach dem Umfang des 600 Seiten-Epos schließen, war die Intention, die Umberto Eco mit seinem vierten Roman, dem Baudolino, verfolgte. Knapp 20 Jahre nach seinem Roman-Erstling und Weltbestseller Der Name der Rose hat Umberto Eco im Baudolino historische Fakten mit autobiographischen Anspielungen verknüpft, wobei er - und darum geht es hauptsächlich - aus dem riesigen Erzählfundus der mittelalterlichen Literatur schöpfte.
Baudolino, ein listenreicher Parvenü am Kaiserhof
Baudolino, der wie Umberto Eco aus kleinen Verhältnissen in Oberitalien stammt, stößt eines Tages auf den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Friedrich Barbarossa. Der ist von dem gewitzten und sprachbegabten Jungen so angetan, dass er ihn an seinem Hof aufnimmt und ihm unter Otto von Freising die beste Erziehung angedeihen lässt.
Otto trägt ihm auf, mit dem Presbyter Johannes, der den heiligen Gral besitzt, im fernen Indien Kontakt aufzunehmen. Nur so könne Barbarossas Macht gegenüber dem Papst, den oberitalienischen Städten und dem Byzantinischen Reich gefestigt werden. Nach Ottos Tod verbringt Baudolino einige Studienjahre in Paris, später versucht er in Friedrichs Auftrag immer wieder in politischen Konflikten in Italien zu vermitteln.
Die Gralsmission
1189 bricht Friedrich zu einem Kreuzzug auf. Unterwegs erfindet Baudolino seine größte und folgenreichste List. Ein treuloser Diener, so behauptet er, habe Johannes den Gral gestohlen. Nach der Eroberung Jerusalems sei er über einen Händler in seine Hände geraten. Friedrichs Aufgabe sei es, Johannes den Gral zurück zu bringen. Friedrich ist beeindruckt, doch er kann die Mission nicht antreten. Bereits 1090 stirbt er unter mysteriösen Umständen.
Nach seinem Tod wird die Gralsmission zum großen Thema. Baudolino und seine Freunde ziehen ins Land des Presbyters Johannes, doch kurz vor dem Ziel müssen sie unter dramatischen Umständen fliehen. Auf dem Weg zurück gelangt Baudolino nach Konstantinopel, das von den Kreuzfahrern des vierten Kreuzzugs verwüstet wird. Dort trifft er auf Kyrios Niketas, den Kanzler des Byzantinischen Reiches, dem er seine Geschichte erzählt. Sie bildet den Rahmen des Romans.
Ist Baudolino eine Figur aus dem Mittelalter?
Umberto Ecos Baudolino ist eine fiktive Romanfigur. Wie viele Helden der mittelalterlichen Epen bedient er sich der List - gemeint sind die vielen so genannten Lügen -, um ans Ziel zu kommen. Doch Baudolino ist kein typischer mittelalterlicher Held, er ist kein echter Ritter - Kampf und Krieg sind ihm zuwider. Andererseits durchleidet er die Qualen eines Höflings, der echte "minne" gegenüber seiner Herrin empfindet.
Auch inhaltlich hat Umberto Eco viel von seinen mittelalterlichen Dichter-Kollegen übernommen, einiges davon ist fast parodistisch verfremdet. Während die Reise zum Presbyter Johannes viele Motive aus dem Alexanderroman wiedergibt, ist das zentrale Thema der Artus-Epik, die Gralssuche, ins Gegenteil verkehrt. Im Baudolino soll der Gral dem Besitzer zurückgegeben werden. Dabei ist Baudolinos Gral wiederum nur ein listiger Schachzug bzw. eine Lüge - es ist der alte Trinkbecher seines Vaters!
Reiseroman, Abenteuerroman, Schelmenroman...
... Heiligenlegende, Parvenüroman oder Kriminalroman? Alles ist richtig! Dazu kommt, dass der Held des Romans, Baudolino, die Last einer langen und großen europäischen Literatur-Tradition trägt, vielleicht auch deshalb nur schwer fassbar ist. So gesehen, hat der Roman keine eigentliche Botschaft. Eco geht es um die Fabulierkunst, das Wechselspiel zwischen realen historischen Fakten und der Fiktion, zu der die zahlreichen Rückgriffe auf literarische Vorbilder gehören. Lesenswert sind vor allem die Geschichten aus der Welt des Mittelalters, Baudolinos Studentenzeit, die Schachzüge der Diplomatie, der Handel mit Reliquien und die Reise in den fernen Osten. Am Ende wird sogar noch Friedrichs Tod aufgeklärt - so bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. (Birgit Kuhn)

"Eco verknüpft historische Fakten des 12. Jahrhunderts, Fabelwesen, saftige Liebesromanzen, aktuelle Politik und Glaubensfragen zu einem sprühenden Feuerwerk." (Welt am Sonntag)

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

So richtig will sich Fritz J. Raddatz in seinem Urteil über Umberto Ecos neuen Roman nicht festlegen. "Leseerlebnis, Fantasiemarathon, Harlekinade, chinesischer Zirkus auf Papier", ruft der Rezensent begeistert aus und vergleicht Eco mit David Copperfield. Viele herrliche Kapitel habe dieser Aventüren-Roman zu bieten, Eco sich dabei selbst übertroffen. Nach langen Lobeshymnen und interpretatorischen Anleihen, wobei Raddatz den Inhalt des Bandes beinahe ganz außen vor lässt, schwenkt der Rezensent um: Gerade noch hat er die "glänzende" Übersetzung von Burkhart Kroeber gewürdigt, da fällt ihm ein, dass "Baudolino" einen "Defekt" hat. Und zwar in der zirsensischen (übersetzt: den Zirkus betreffend) Apparatur, die knackt und knarzt nämlich, laut Raddatz. Das Buch ist zu dick, Eco in seine Erfindungsgabe verliebt. Der Rezensent überlässt die Entscheidung dem Leser, ob das Werk zu lang ist oder nicht. Mit Eco sei es eben wie mit Versace, verkündet Raddatz: Grelle Effekte treffen zwar nicht den Geschmack eines jeden, sorgen aber allemal für Aufmerksamkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH