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"Eine literarische Sensation" Denis ScheckWie kaum eine Autorin ihrer Zeit hat Susanne Kerckhoff den Verlust der moralischen Integrität der Deutschen, ihre Schuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Frage der daraus resultierenden geistigen Neuorientierung zum Mittelpunkt ihres literarischen Schaffens gemacht.Ein bedeutendes Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist ihr kurzer, 1948 erschienener halbfiktiver Briefroman Berliner Briefe. In diesem Buch richtet Helene, eine im zerstörten Berlin lebende Frau, nach Kriegsende dreizehn Briefe an ihren nach Paris emigrierten jüdischen…mehr

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Produktbeschreibung
"Eine literarische Sensation" Denis ScheckWie kaum eine Autorin ihrer Zeit hat Susanne Kerckhoff den Verlust der moralischen Integrität der Deutschen, ihre Schuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Frage der daraus resultierenden geistigen Neuorientierung zum Mittelpunkt ihres literarischen Schaffens gemacht.Ein bedeutendes Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist ihr kurzer, 1948 erschienener halbfiktiver Briefroman Berliner Briefe. In diesem Buch richtet Helene, eine im zerstörten Berlin lebende Frau, nach Kriegsende dreizehn Briefe an ihren nach Paris emigrierten jüdischen Jugendfreund Hans. Antworten ihres Freundes erhält sie nicht (oder sie werden den Hörerinnen und Hörern bewusst vorenthalten) - so sind die Berliner Briefe eine aufrichtige und nichts beschönigende Selbstbefragung, ein beklemmender Rückblick und zugleich eine Bestandsaufnahme über die Gemütszustände der Deutschen, zwei Jahre nach Kriegsende und zu Beginn der Nürnberger Prozesse.-

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Autorenporträt
Susanne Kerckhoff (1918-1950) spielte nach 1945 als Schriftstellerin, Publizistin und politische Stimme eine bedeutende Rolle im literarischen Diskurs der Nachkriegszeit. Die Tochter des Literaturhistorikers Walther Harich und der Musikerin Eta Harich-Schneider (ihr Halbbruder war der Philosoph Wolfgang Harich) wurde 1945 zunächst Mitglied der SPD, trat aber 1947 der SED bei und siedelte in den Ostsektor Berlins über. Sie arbeitete für die satirische Wochenzeitung Ulenspiegel und war ab 1948 bis zu ihrem frühen Tod Redakteurin und Feuilletonleiterin der Berliner Zeitung. Nach politischen Auseinandersetzungen mit Walter Ulbricht, Paul Wandel und Stephan Hermlin nahm sich Susanne Kerckhoff 1950 das Leben. In den wenigen Jahren zwischen Kriegsende und ihrem Tod erschienen vier Bücher. Während des Krieges hatte sie mit drei Unterhaltungsromanen reüssiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Andreas Kilb kann nichts literarisch Schönes finden an Susanne Kerckhoffs Briefen aus dem Krieg. Wie eine Flaschenpost kommt der "Monolog" der Schreiberin, die Kilb mit der Autorin gleichsetzt, auf den Rezensenten - leider ohne Register und Erläuterungen, wie Kilb bedauernd feststellt. Was ihn beeindruckt, ist vor allem die Wahrheit der Schilderungen über das in Trümmern liegende Berlin und später über die Teilung, die SED und kommunistische Kulturpolitik. Was der Band laut Kilb nicht ist: Ein Schlüsselroman über die deutsche Nachkriegszeit und eine autobiografische Erkundung "seelischer Trümmerfelder".

© Perlentaucher Medien GmbH