Ein Buch, das Tränen fordert und Mut schenkt
In „Bis mein Herz wieder schlägt“ erzählt Becky Hunter die Geschichte von Emery, einer jungen Frau mit einer seltenen Herzerkrankung.
Jedes Mal, wenn ihr Herz stehen bleibt, gelangt sie in eine Zwischenwelt und begegnet dort Nick. Er begleitet
Menschen auf dem Weg ins Jenseits. Normalerweise trifft er jede Seele nur ein einziges Mal, doch Emery…mehrEin Buch, das Tränen fordert und Mut schenkt
In „Bis mein Herz wieder schlägt“ erzählt Becky Hunter die Geschichte von Emery, einer jungen Frau mit einer seltenen Herzerkrankung.
Jedes Mal, wenn ihr Herz stehen bleibt, gelangt sie in eine Zwischenwelt und begegnet dort Nick. Er begleitet Menschen auf dem Weg ins Jenseits. Normalerweise trifft er jede Seele nur ein einziges Mal, doch Emery begegnet er immer wieder. Zwischen den beiden entsteht eine Verbindung, die stark und besonders ist, aber nur in dieser Zwischenwelt existieren kann.
Zurück in der realen Welt steht jedoch Colin an Emerys Seite, jemand, der ihr Halt gibt und ihr ein Leben im Hier und Jetzt anbietet.
Doch mit jeder gesundheitlichen Verschlechterung rückt Emery näher an eine Entscheidung, die alles verändern könnte.
Zu Beginn war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob mich das Buch wirklich packen würde. Die Idee mit der Zwischenwelt und den wiederkehrenden Begegnungen mit Nick wirkte auf mich zunächst etwas weit hergeholt. Auch mit Emery konnte ich anfangs nicht direkt warm werden, da sie meiner Meinung sehr sprunghaft und unüberlegt handelte. Doch mit jeder Seite wuchs meine Verbindung zu ihr und spätestens ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Becky Hunter gelingt es eindrucksvoll, eine Geschichte zu erzählen, die vor allem durch ihre emotionale Intensität tief berührt. Über allem liegt eine Melancholie, die mich ergriffen hat, weil man sich als Leser*in so gut in die Gefühlswelt und Lebenssituationen der Figuren hineinversetzen kann. Ihre Ängste, Zweifel, Trauer und Sehnsüchte sind so authentisch und spürbar, dass ich beim Lesen oft schlucken musste und mehr als einmal zu Tränen gerührt war.
Was dieses Buch besonders macht, ist die Tatsache, dass man Emerys Leben über Jahre hinweg begleitet. Man wird Zeuge ihrer Entwicklung, ihrer Kämpfe und Entscheidungen und genau das hat mich nachhaltig bewegt. Es geht um Krankheit, um Abschied, um Schuld, aber auch um das Bedürfnis nach Nähe, Freiheit und Selbstbestimmung. Die Geschichte ist nicht still, sie ist lebendig, aufwühlend und intensiv.
Nick, der mysteriöse Zwischenwelt-Begleiter, verleiht dem Roman zusätzlich eine besondere Perspektive. Seine Rolle, seine Geschichte und seine Gedanken fügen sich harmonisch ein und haben zutiefst berührt.
Fazit:
„Bis mein Herz wieder schlägt“ ist eines der traurigsten, aber auch eindrücklichsten Bücher, das ich seit Langem gelesen habe. Es erzählt mit großer Emotionalität von Verlust, Abschied und der Zerbrechlichkeit des Lebens, ohne dabei jemals hoffnungslos zu wirken.
Wer aktuell mit einem eigenen Verlust zu kämpfen hat, sollte sich gut überlegen, ob er sich emotional auf diese Geschichte einlassen möchte. Denn die Themen Tod und Krankheit stehen hier klar im Mittelpunkt.
Und doch: So traurig mich viele Momente gemacht haben, so sehr hat mich das Buch auch berührt und getragen. Denn bei all der Schwere entscheidet sich die Geschichte immer wieder für das Leben. Das hat mich beeindruckt und genau das bleibt auch am Ende zurück, ein Gefühl von Hoffnung, Stärke, Liebe und leiser Zuversicht.
„Bis mein Herz wieder schlägt“ ist ein Roman, der mitfühlen lässt und genau darin liegt seine Kraft. Ein kleiner Stern Abzug muss ich dennoch geben, da der Einstieg in die Geschichte einfach holprig war und mich nicht direkt gepackt hat.