Nachdem Carolin Halbach, Literaturwissenschaftlerin und Krimi-Fan, für ihren Job in Düsseldorf ein anderen Kandidat vorgezogen wird, nimmt sie den Posten als Bibliotheksleiterin des neuen Kulturzentrums in Bad Gastein an. Ihre neue Wirkungsstätte ist noch nicht ganz fertig, dennoch gibt es eine
große Eröffnungsfeier, bei der zahlreiche honorige Gäste anwesend sind. So auch der allseits beliebte…mehrNachdem Carolin Halbach, Literaturwissenschaftlerin und Krimi-Fan, für ihren Job in Düsseldorf ein anderen Kandidat vorgezogen wird, nimmt sie den Posten als Bibliotheksleiterin des neuen Kulturzentrums in Bad Gastein an. Ihre neue Wirkungsstätte ist noch nicht ganz fertig, dennoch gibt es eine große Eröffnungsfeier, bei der zahlreiche honorige Gäste anwesend sind. So auch der allseits beliebte Leiter der Kurklinik Prof. Hutter. Man übt sich im Smalltalk, isst belegte Brötchen und nippt an allerlei alkoholischen Getränken, als Prof. Hutter plötzlich tot zusammenbricht. Vergiftet mit Blauem Eisenhut, wie sich rasch herausstellt.
Valentin Herzinger, der Dorfpolizist beginnt gleich zu ermitteln und findet in der Bibliotheksmitarbeiterin Frau Krauskopf auch gleich eine Verdächtige. Immerhin hat sie mehrere Eisenhutpflanzen in ihrem Garten. Doch die Krauskopf schweigt beharrlich.
Während die Kriminalpolizei sich um den Mord kümmert, müssen die Fertigstellungsarbeiten weitergehen. Doch nicht allen gefällt das Projekt des Kulturzentrums, das die ehrgeizige Bürgermeisterin auf die Beine gestellt hat. So passieren kleinere und nicht gar so kleine Unfälle, die die Arbeiten weiter verzögern. Dabei ist Eile geboten, denn die Abnahme der Baustelle steht kurz bevor.
Carolin stellt eigene Nachforschungen zu den Sabotageakten an, was wieder der Herzinger nicht so gerne sieht. Schnell erhält sie von ihm den Spitznamen „Miss Marple“. Doch die eigenmächtigen Schnüffeleien bringen Carolin gleich mehrmals in Gefahr.
Meine Meinung:
Autorin Karina Ewald hat mit diesem Krimi die ambivalente Stimmung in einem Dorf sehr gut eingefangen. Die einen wollen, dass alles so bleibt wie bisher, die anderen ein bisserl Schwung in den doch etwas in die Jahre gekommenen Kurort bringen. Vor allem, soll Bad Gastein auch im Sommer ein attraktives Urlaubsziel werden, denn vom Wintertourismus allein, kann man heute nicht mehr (über)leben.
Gut gelungen ist auch die Balance zwischen Krimi und Lokalkolorit gehalten. Wir dürfen einige ortsübliche Speisen und Getränke wie das Allheilmittel Zirbengeist kennenlernen, doch nehmen diese kulinarischen Schmankerl nicht überhand. Einige Dialektpassagen runden das Buch genauso ab, wie die ungenügende Kondition unserer wackeren Miss Marple.
Die Charaktere sind gut ausgestaltet. Die neugierige Carolin, die ehrgeizige Bürgermeisterin oder die etwas verschroben wirkende Frau Krauskopf. Ein liebenswürdiges Paar sind Peter und Rosl Brunneder, ihre Vermieter. Auch die Bösewichte kann man sich gut vorstellen.
Die Aufklärung ist schlüssig. Nun bleibt noch zu hoffen, dass die Miss Marple von Bad Gastein weitere Fälle zu bearbeiten hat. Ein Haus und Kater Ferdinand lassen sie ja immerhin im Ort bleiben.
Fazit:
Ein gut gelungener Krimi aus der schönen Salzburger Bergwelt, der mich gut unterhalten hat. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.