Nichts für schwache Nerven - spannender Norwegenkrimi für Kinder
Als ich die ersten Zeilen von "Clue. Schiffbruch vor der Felseninsel" von Jørn Lier Horst gelesen hatte, musste ich erst einmal schlucken. Direkt zu Beginn kommt eine Leiche vor, die auch noch relativ deutlich beschrieben wird.
Deshalb ganz klar der Hinweis: Das Buch ist nichts für schwache Nerven und nicht jedes 9-jährige Kind…mehrNichts für schwache Nerven - spannender Norwegenkrimi für Kinder
Als ich die ersten Zeilen von "Clue. Schiffbruch vor der Felseninsel" von Jørn Lier Horst gelesen hatte, musste ich erst einmal schlucken. Direkt zu Beginn kommt eine Leiche vor, die auch noch relativ deutlich beschrieben wird. Deshalb ganz klar der Hinweis: Das Buch ist nichts für schwache Nerven und nicht jedes 9-jährige Kind wird damit schon klarkommen.
Aber als Elternteil kennt man seine Kinder am besten und kann mit ihnen darüber sprechen. Meine beiden Söhne (8 und 11), denen ich das Buch vorgelesen habe, sind relativ unerschrocken und so waren wir schnell von diesem spannenden Kriminalfall um den Toten gefesselt.
Cecilia, Leo und Une sind ein recht klassisches Ermittlertrio, das von dem Hund Egon unterstützt wird. Die drei Kinder sind sehr selbstständig und gehen ganz unterschiedlich an den Fall heran, was uns sehr gut gefallen hat. Alle drei werden von einer gewissen Neugier getrieben, herauszufinden, wer der Tote ist und ob einer der Hotelgäste etwas mit dem Todesfall zu tun hat. Cecilia ist jedoch immer etwas vorsichtiger, während Leo manchmal erst einmal voranprescht.
Gleichzeitig beschäftigen sich die Kinder aber auch mit der Frage, was richtig oder falsch ist. Dabei wird es zwischendurch sogar richtig philosophisch, was meinen Kindern und mir sehr gefallen hat. Wir haben mit den dreien überlegt, wie man schwierige Entscheidungen trifft und sind sogar selbst zum Diskutieren gekommen.
Diese philosophischen Überlegungen sind so geschickt in die Ermittlungen der drei Kinder eingebunden, dass man gleichzeitig die ganze Zeit von der Spannung des Falls gepackt ist und einfach weiterlesen muss.
Besonders gut gefallen hat uns hier auch die recht verlassene Umgebung irgendwo an der Küste Norwegens, die auf ganz besondere Weise dazu beiträgt, die richtige Stimmung für diesen Fall zu schaffen. Auf einen herrlichen Sommertag am Meer folgt ein Sturm, der neue Gefahren mit sich bringt. Das Meer ist einmal klar und lädt zum Baden ein, dann wird es zur tödlichen Gefahr.
Jørn Lier Horst hat hier einen hervorragenden Kinderkrimi geschrieben, der ordentlich Spannung und Nervenkitzel mit sich bringt, gleichzeitig aber auch zum Philosophieren anregt. Die Altersempfehlung ab 9 Jahren ist von der Lesemenge und dem Textverständnis durchaus passend. Lediglich wegen der Leiche sollte man mit den potenziellen Leserinnen und Lesern sprechen. Wer damit kein Problem hat, den erwartet ein richtig spannender Krimi, der Lust auf den nächsten Band von Clue macht.