Das Haus der Türen ist ein hochliterarische Ansatz, der fiktives mit realem verweht. Im Zentrum steht der Schriftsteller William Somerset Maugham und seine Erzählung «Der Brief». Wir gehen mit ihm auf die Reise und kommen der Geschichte auf die Spur, wie er zu dem Inhalt seines Werkes gekommen sein
könnte.
Virtuos verknüpft er hier die ganz grossen Themen. Es geht um die englische Gesellschaft…mehrDas Haus der Türen ist ein hochliterarische Ansatz, der fiktives mit realem verweht. Im Zentrum steht der Schriftsteller William Somerset Maugham und seine Erzählung «Der Brief». Wir gehen mit ihm auf die Reise und kommen der Geschichte auf die Spur, wie er zu dem Inhalt seines Werkes gekommen sein könnte.
Virtuos verknüpft er hier die ganz grossen Themen. Es geht um die englische Gesellschaft zur Zeit der der Kolonialzeit in Malaysia, grosse politische Themen wie den chinesischen Widerstand gegen das Regime, die Gleichberechtigung der Frau und das grosse Damoklesschwert über den Randgruppen der Gesellschaft. Denn immer wieder geht es auch um Homosexualität, den Umgang mit den Einheimischen und die bedeutsamen Schatten Oscar Wildes.
Er beschreibt die Natur, wählt eine poetische Sprache, verbindet Mystisches mit kulturellen Akzenten. Die Ehefrau, die ihr gelangweiltes Leben lebt, erzählt Somerset Maugham ihre Geschichte. Sie findet Zerstreuung bei den Revolutionären, die von einer egalitären Gesellschaft träumen und engagiert sich für ihre des Mordes angeklagte Freundin.
Gekonnt spiegelt sich in diesem Prozess all das, was jenen droht, die nicht dem Ideal der Gesellschaft in dieser kleinen Enklave entsprechen. Verstörend aber auch verheissungsvoll, denn der Ausweg ist dort, wo die Insel verlassen wird, die die kleine Welt begrenzt. Nur ist der Weg zurück nach London nicht allen offen.
Ich mochte den Roman, das Thema, die historischen Figuren und die Sprache. Die Ankunft Somerset Maughams in Malaysia verschiebt das Personengefüge und wirft die grossen Fragen des Daseins auf. Nach Heimat, nach Reisen, Identität und Werten.
Dennoch plätschert Das Haus der Türen oftmals so dahin. Ich habe dennoch viel erfahren und Freude daran gehabt, diesen Lebensabschnitt von Somerset Maugham zu verfolgen, er ist so plastisch, dass er fast greifbar ist. Eine interessante Perspektive auf die Kolonialzeit, ein düsteres Kapitel, daher umso schöner, es in moderner Literatur wiederzufinden.
Ich empfehle das Buch gerne weiter und war gerne unter den Palmen von Penang im Jahr 1921.