Eine kollektiv handelnde Gattung von intelligenten Einzelwesen steht der Menschheit eher feindseelig gegenüber (die Yrr). Die Idee solcher Spezies kommt bereits bei Lem oder Asimow vor, hat aber auf Grund der eher robusten, manchmal sogar vernichtenden Vorgehensweise der Menschen gegenüber der Natur
( hier gegenüber dem Meer ) nichts an Aktualität eingebüßt.
Was Anfang des Buches noch als…mehrEine kollektiv handelnde Gattung von intelligenten Einzelwesen steht der Menschheit eher feindseelig gegenüber (die Yrr). Die Idee solcher Spezies kommt bereits bei Lem oder Asimow vor, hat aber auf Grund der eher robusten, manchmal sogar vernichtenden Vorgehensweise der Menschen gegenüber der Natur ( hier gegenüber dem Meer ) nichts an Aktualität eingebüßt.
Was Anfang des Buches noch als räumlich getrennte Zufallsereignisse erscheinen mag (Norwegen, Kanada, Großbrittanien) verdichtet sich im Fortlauf der Geschichte zu einer umfassenden Bedrohung für die Menschen aus dem Meer.
Die beabsichtigte unterschiedliche Vorgehensweise gegen das "Phänomen" aus dem Ozean von zivilen Wissenschaftlern und Militärs, vor allem der USA, zeigt die geistige Einstellung und die eher engstirnige Vorgehensweise des Militärs. Der Gifteinsatz misslingt und treibt die Militärs in die Devensive. Aber die Machenschaften der Militärs gefährden auch den einzig erscheinenden Weg einer Verständigung zwischen den Yrr und den Menschen, wie ihn sich die Wissenschaftler vorstellen.
Am Ende des Buches sind viele der "Bösen" tod, aber auch einige der "Guten". Der mühsam erkämpfte und ausgehandelte Waffenstillstand zwischen den Menschen und den intelligenten Bewohnern des Meeres erscheint sehr zerbrechlich. Es wird davon abhängen, wie die Menschen künftig mit ihren "Nachbarn" im Meer und der gesamten Natur umgehen werden. Ob der Wiederaufbau der zerstörten menschlichen Infrastuktur diesem künftigen Zusammenleben dienen wird oder nicht, wird von der Einstellung der Menschen abhängig sein.
Das Buch gibt tiefe Einblicke in geologische und meeresbiologische Forschungen aber auch in Fragen der Verhaltensforschung und in die stark aufkommende Theorie der Schwarmintelligenzen (Fische, Ameisen usw.)
Während zivile Wissenschaftler
Da ich eine ähnliche Auffassung wie der Autor zu den Fragen des Umgangs mit der Natur habe und auch andere Lebewesen als Teil unserer Welt als wichtig und schützenswert betrachte, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein Roman und keine rein wissenschaftliche Abhandlung, auch wenn tiefschürfende wissenschaftliche Erkenntnisse diesem Buch zu Grunde liegen und auch ausgezeichnet beschrieben werden.
Die dür einen Roman noterndigen Nebenhandlungen (Liebesgeschichten) sind nie vordergründig, aber sie machen die Schicksalshaftigkeit deutlich, die vor keinem der Menschen, ob gut oder Böse, halt macht und so eben auch anscheinend "gut" erscheinende Menschen durch die Aufruhr des Ozeans vernichtet.
Das Buch zeigt sehr deutlich den Wunsch des Autors, die Menschen mögen lernen die Natur mehr zu achten und mit anders denkenden Erscheinungsformen anders umzugehen, als sie nur zu bekämpfen. Krieg und Vernichtung sind keine Lösung. Und zum Schluss stellt das Buch nochmal eindringlich die These in den Vordergrund: Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch die Natur.
Schätzings Grundidee spiegelt sich auch in seinen anderen Büchern wieder und macht dieses Buch sehr, sehr lesenswert. Es ist nicht nur ein Thriller, nicht nur auf Action aus, es ist ein Buch, welches die Menschen auffordert, einen Verhaltenscodex für den Umgang mit der Natur und ihren Erscheinungformen zu finden und danach zu leben.
Ich empfehle es aus diesen Gründen weiter und finde es sehr, sehr lesenswert, weil es zum Nachdenken anregt.
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