Zum Inhalt:
Ein milliardenschweres Bauunternehmen will auf der verlassenen Insel Dark Isle eine Riesenferienanlage samt Casinos errichten. Doch plötzlich taucht eine Nachfahrin entflohener Sklaven namens Lovely Jackson auf und behauptet, die letzte Bewohnerin und damit Eigentümerin der Insel zu
sein. Der Buchhändler Bruce Cable aus Camino Island tut sich wieder mit der Schriftstellerin Mercer…mehrZum Inhalt:
Ein milliardenschweres Bauunternehmen will auf der verlassenen Insel Dark Isle eine Riesenferienanlage samt Casinos errichten. Doch plötzlich taucht eine Nachfahrin entflohener Sklaven namens Lovely Jackson auf und behauptet, die letzte Bewohnerin und damit Eigentümerin der Insel zu sein. Der Buchhändler Bruce Cable aus Camino Island tut sich wieder mit der Schriftstellerin Mercer Mann zusammen, um der alten Dame zu helfen. Während sie sich auf einen gnadenlosen Rechtskampf vorbereiten, nutzt Mercer Lovelys Geschichte für ihren nächsten Roman. Dabei stößt sie auf eine alte Legende, wonach jeder weiße Mann, der die Insel betritt, einen furchtbaren Tod stirbt. Sie bewahrheitet sich schon bald, als das Bauunternehmen Männer zum Auskundschaften auf die Insel schickt...
Meine Leseerfahrung:
Seit den 90ern bin ich bereits ein Grisham-Fan und habe nahezu alle Bücher im Regal stehen. Damals hatten seine Romane allerdings noch einen Charakter, so dass man direkt wusste, das kann nur von Grisham sein. Mittlerweile bin ich skeptisch, ob er überhaupt noch selbst die Feder schwingt. Vielleicht ist es auch einfach an der Zeit, dass er sich eine längere Pause gönnt und in neuer Frische zurückkehrt.
Die Camino Reihe ist für mich mit dem Auftakt erfrischend gewesen. Ein ungewöhnlicher Roman, eher Urlaubslektüre als Thriller, und vielmehr an die Fans der Bücherwelt gerichtet, schuf er die Figur des Buchhändlers Bruce Cable und siedelte die Geschichte im sonnigen Florida an. Die ersten beiden Bücher der Reihe waren auch nicht unbedingt actiongeladen oder hochspannend, aber das gewählte Thema war immer fesselnd. Im dritten Buch der Camino Reihe geht es auch um hochinteressante Themen wie Sklaverei und Voodoo-Kult, Eigentumsrechte an einer Insel, politisches Kräftemessen und Umweltaktivismus gegen milliardenschwere Unternehmen. Damit sollte man meinen, dass das Buch bereits gut gefüllt sein müsste, dass es nur so vor Spannung strotzt. Aber leider geht die Rechnung hier nicht auf.
Richtig fesselnd fand ich die historischen Rückblicke, als die Sklaven aus Afrika verschleppt wurden und auf der besagten Insel landeten. Was sie alles erleiden mussten, war herzzerreißend und schwer ertragbar. So emotional diese Leseabschnitte auch sind, die Kapitel der jetzigen Zeit, wenn es um das gerichtliche Verfahren gegen das große Unternehmen geht, sind dagegen so sachlich und trocken, als ob man selbst in den juristischen Akten durchstöbert. Zudem gab es auch viel zu viele langatmige Passagen, die den Lesefluss erheblich stören. Ich habe deutlich länger gebraucht als sonst, um dieses Buch zu beenden. Insgesamt denke ich, dass ich mit dem Buch nur klargekommen bin, weil ich an trockene juristische Texte gewohnt bin. Aber als unterhaltsam kann ich "Die Legende" wirklich nicht beschreiben. Damit ist es für mich das schwächste Buch der Reihe.
Fazit:
Trotz einer hochinteressanten Thematik schafft "Die Legende" von John Grisham es nicht, erfolgreich an die ersten Bücher der Camino-Reihe anzuknüpfen. Schade um die Geschichte selbst, denn die ist es wirklich wert, erzählt zu werden.