Auren sieht Moritz an Menschen, jedenfalls an denen, die ihm wichtig sind. Diejenige von Raf, seinem Kindheitsfreund, ist grün. Früher, in den 1980ern und 90ern, war es ein frisches, strahlendes Grün. Jetzt - im Jahr 2017 - ist die Aura, die Raf umgibt dunkelgrün, fast schwarz. Raf katapultiert
sich nach langen Jahren des Schweigens zurück in Moritz' Leben. Nur für eine Nacht will er bei ihm und…mehrAuren sieht Moritz an Menschen, jedenfalls an denen, die ihm wichtig sind. Diejenige von Raf, seinem Kindheitsfreund, ist grün. Früher, in den 1980ern und 90ern, war es ein frisches, strahlendes Grün. Jetzt - im Jahr 2017 - ist die Aura, die Raf umgibt dunkelgrün, fast schwarz. Raf katapultiert sich nach langen Jahren des Schweigens zurück in Moritz' Leben. Nur für eine Nacht will er bei ihm und seiner Lebensgefährtin Kristin, die bald Eltern werden, bleiben, daraus werden Wochen. Und wie früher kommt Moritz nicht gegen ihn an.
Moritz, beziehungsweise Motz, wie Raf ihn nannte und Raf: eine lange Freundschaft, in die um die Jahrtausendwende Johanna dazukam. Wodurch sich alles veränderte.
Es berichten Moritz, Johanna und Marie, die Mutter von Moritz. Sukzessive kommt einiges raus, davon vieles, was man selbst nicht erlebt haben will. Wirklich nicht.
Süchtige, Verlorene, Getriebene - ist es das, was aus dem Dreieck der Freunde geworden ist? Ist Raf der Manipulator, den Moritz' Umfeld in ihm sieht, wirft Johanna sich selbst weg? Und kann Moritz am Normalen, das eigentlich sein Ding ist, festhalten? Oder will der das gar nicht? Und welche Rolle spielt Marie in der ganzen Geschichte?
Spannend und fesselnd schreibt Autorin Mareike Fallwickl und es ist aus meiner Sicht eine überaus schmerzhafte Geschichte, die hier von ihr festgehalten wird. Eine, die wenig Wärme in mir zurücklässt und nur ein bisschen Licht. Nicht nur grün, aber durchgehend sehr dunkel, fast schwarz ist dieser Roman, der die niedersten Triebe einiger Figuren zum Vorschein bringt.
Und das, obwohl es am Ende dann doch Hoffnung gibt, zumindest für einige. Andere jedoch werden weiter im Dunkeln verharren. Ein Roman, der mich gefesselt hat, der aber dennoch am Schluss ein ungutes Gefühl in mir hinterlässt - ich bin froh, dass ich nicht Moritz' Leben leben muss, auch wenn sich darin Licht und Dunkel die Waage halten - mit aufstrebender Tendenz zum Licht hin. Wer gerne junge Autoren liest, die etwas zu sagen haben und keine Angst davor hat, dass es zeitweise sehr dunkel wird, dem sei diese Lektüre empfohlen.