Mit einem hübschen Cover, einem grandiosen Farbschnitt und einem Titel, welcher zum Träumen und Dahinschmelzen einlädt, bekommt man mich doch immer! Das hat "Fighting Through Deep Waters" von Julia Hausburg auf jeden Fall schon einmal geschafft. Das Buch ist ein echter Hingucker, aber steckt auch
eine fabelhafte Liebesgeschichte drin? Die Reise von Henriette und Lukas geht auf ein Segelschiff und…mehrMit einem hübschen Cover, einem grandiosen Farbschnitt und einem Titel, welcher zum Träumen und Dahinschmelzen einlädt, bekommt man mich doch immer! Das hat "Fighting Through Deep Waters" von Julia Hausburg auf jeden Fall schon einmal geschafft. Das Buch ist ein echter Hingucker, aber steckt auch eine fabelhafte Liebesgeschichte drin? Die Reise von Henriette und Lukas geht auf ein Segelschiff und da ist so manches Mal nicht nur die See rau und stürmisch... sondern auch so manches Gefühl.
Henriette kann ich nicht fassen. Sie ist dabei! Dabei ein halbes Jahr ihre Traum-Uni zu besuchen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine gewöhnliche Uni. Wobei viele ja schon stolz darauf sind Cambridge, Harvard oder Yale. Aber diese Uni hier hat es in sich, denn sie befindet sich auf einem richtigen Segelschiff. Dieses wird 6 Monate lang nur unterwegs sein und die fernsten Orte im Pazifik bereisen. Was wie ein Traum klingt ist auf jeden Fall auch einer. Auch wenn die Studierenden natürlich neben spaßigen Aktivitäten an Land oder auf See teilnehmen können, liegt trotzdem eine harte Zeit vor ihnen mit viel Lernstress, Gruppenarbeiten und Diensten, die sie als Team verrichten müssen. Aber darauf ist Henriette eingestellt und sie kann es kaum erwarten mit dem Schiff abzulegen und neue Gewässer zu bereisen. Dass ihr alter, ehemals bester Freund Lukas auch mit von der Partie sein wird, ist für sie ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits möchte sie Lukas nach seinem unverhofften Aufbruch von vor so vielen Jahren endlich wiedersehen und hören, warum er sich ohne Abschied einfach so aus dem Staub gemacht hat, andererseits hat sie auch große Angst vor dieser Begegnung. Lukas ist von einen auf den anderen Tag spurlos verschwunden und ans andere Ende Deutschlands gezogen. Und das ohne ein einziges Wort zu seiner besten Freundin zu sagen warum. Als die beiden sich das erste Mal wieder begegnen, scheint nicht so viel von der alten Freundschaft übrig zu sein. Wird sich das im Laufe des Auslandssemesters vielleicht noch ändern? Wird Henriette den wahren Grund von Lukas erfahren, warum dieser sie einfach verlassen hat? Wird Lukas mit seinen Gefühlen zurechtkommen oder lässt die Vergangenheit ihn nicht los? Und wie sieht eigentlich der Alltag auf so einem Segelschiff aus? Diese und viele weitere Fragen beantwortet und der Roman in jedem Fall. Vielleicht werden aber auch noch weitere Fragen aufgeworfen für die wir in diesem Teil keine Antwort finden werden...
Natürlich MUSSTE ich diesen Roman in die Finger bekommen und ihn lesen. Nach dieser Ankündigung des Settings, welches auf einem Segelschiff spielt? Wie konnte ich da nicht?! Durch den Pazifik schippern, neue Freunde finden, spannende Projekte an Land und im Wasser begleiten klingt auch für viele von uns nach einem wahrgewordenen Traum. Und die Protagonistin Henriette darf ihn leben. Dass sie das nicht vollkommen glücklich macht, merkt man aber schon zu Beginn des Buches. Die Stimmung ist sehr gedrückt, Henriette bringt Probleme von zu Hause mit auf das Schiff und dann ist da noch der Konflikt zwischen Vorfreude auf ihren ehemals besten Freund Lukas und der Angst ihm nach so langer Zeit wieder zu begegnen. Wem würde es da nicht so gehen wie ihr? Ich finde, dass man diese Hilflosigkeit gut spüren kann und sie exakt beschrieben wurde. Auch dass man das Buch aus Lukas' Sicht lesen kann, finde ich klasse. Er hat ganz ähnliche Empfindungen wie Henriette, wobei seine Ängste anderer Natur sind. Trotzdem geht es den beiden ähnlich und sie können nur schwer über ihren eigenen Schatten springen. Ich kam leider am Anfang nicht so gut ins Buch rein. Es war etwas "langweilig" und dauerte seine Zeit, bis es Fahrt aufgenommen hat. Vielleicht ist das aber bei dieser Geschichte so, wie mit einem Segelschiff: Es müssen auch dort vorher einige Segel gehisst werden und der Motor braucht einen Moment, bis er angelaufen ist. Nach der ersten Hälfte des Buches war ich aber gut drin und fand die Geschichte auch spannender. Generell finde ich die Lovestory zwischen Henriette und Lukas auch gar nicht verkehrt und ganz gut umgesetzt. Wir bekommen am Ende, was wir als LeserInnen wollen. Allerdings passiert mir echt zu viel im Laufe des Buches, was es für mich etwas zu unrealistisch macht. Versteht mich nicht falsch, darum geht es ja in einer guten Geschichte. Sie muss spannend sein und auch bleiben. Aber hier war wirklich einiges los. Um nicht zu spoilern, gehe ich nicht auf die einzelnen Punkte ein, aber gerade das Ende war doch nochmal sehr dramatisch. Den Cliffhanger zum Schluss fand ich aber angenehm fies. Ich liebe gute Cliffhanger, hasse aber die lange Wartezeit auf einen Folgeband, den es in diesem Fall geben wird. Abschließend kann ich sagen, dass ich mich schon ganz gut unterhalten gefühlt habe, ABER ich insgesamt nur 3,5 Sterne vergeben würde, da mir der Anfang zu langatmig und nachher zu viel los war.