Zeitreise, die berührt
Die Bücher von Carmen Korn muss man einfach mögen. Auch ihre erneute Zeitreise ins Nachkriegs-Hamburg bietet wieder gute Unterhaltung, die das Herz berührt, auch wenn sie manchmal etwas betulich daherkommt. Das gehört einfach bei der Autorin dazu, stört mich aber bei der
Lektüre wirklich nur am Rande.
In „In den Scherben das Licht“ werden wieder sehr sympathische Personen…mehrZeitreise, die berührt
Die Bücher von Carmen Korn muss man einfach mögen. Auch ihre erneute Zeitreise ins Nachkriegs-Hamburg bietet wieder gute Unterhaltung, die das Herz berührt, auch wenn sie manchmal etwas betulich daherkommt. Das gehört einfach bei der Autorin dazu, stört mich aber bei der Lektüre wirklich nur am Rande.
In „In den Scherben das Licht“ werden wieder sehr sympathische Personen in den Mittelpunkt gestellt. Da sind z.B. Gisela und Gert, die beide befürchten, in den Wirren des 2. Weltkrieges ihre Familien verloren zu haben. Sie finden Zuflucht im Keller von Friedes Haus, einer alternden Schauspielerin, die für die jungen Leute quasi zur Ersatzmutter wird.
Vor dem Krieg stand Friede zwischen zwei Männern. Sie macht sich Vorwürfe, der Grund für die Deportation ihres jüdischen Freundes Victor Franke in ein Konzentrationslager gewesen zu sein, da sie befürchtet, dass ihr damaliger eifersüchtiger Verehrer Karl Palutke seine Beziehungen dahingehend spielen ließ.
Doch Victor hat überlebt und ist ebenfalls nach Hamburg zurückgekehrt.
In Friedes Haus ziehen auch noch Robert und Lulu ein. Beide sind auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, wobei Lulu, der homosexuell ist, von seiner Familie für seine Lebensweise verachtet und angefeindet wird. Und da ist auch noch Martha, mit der Friede schon seit Jahrzehnten befreundet ist, die ihre Freundschaft aber fortwährend strapaziert, da sie immer nur ihren Vorteil sucht.
Alle versuchen in den ersten Jahren nach Kriegsende Hamburg mit aufzubauen, aber auch herauszufinden, was aus ihren jeweiligen vermissten Familienmitgliedern geworden ist. Die einzelnen Geschichten sind sowohl spannend als auch anrührend.
Carmen Korn hat natürlich ihren eigenen Schreibstil, auf den man sich schon einlassen muss, um ihre Bücher zu mögen.
Was ich besonders an ihren Romanen schätze ist, dass sie sich so genau mir den Handlungsorten beschäftigt. Wer schon einmal in Hamburg war, wird gleichsam geistige Spaziergänge mit der Autorin machen können, Orte wiedererkennen und sie vor sich sehen. Gut fand ich auch, dass es sich um eine abgeschlossene Geschichte handelt, denn bei den mehrbändigen Werken gibt es m.E. durchaus schon mal kleine Längen und Wiederholungen.
Für mich ist das Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung für all diejenigen, die gerne hoffnungsvolle Literatur aus der Nachkriegszeit lesen. Die Covergestaltung ist ja eher unspektakulär und die Pastelltöne hätte ich nicht unbedingt gewählt.