Die Wüstenblume und der Meeresbewohner – eine wunderschöne Geschichte von zwei Menschen, die trotz aller trennender Umstände schon immer wussten, dass sie zusammengehören
Wir erleben die Geschichte vollständig aus Allies Ich-Perspektive. Es wird erzählt, wie sie jeden Sommer versucht, nach Kauai
zurückzukehren und wie sie, mit den damals begrenzten Kommunikationsmedien versucht, den Kontakt zu…mehrDie Wüstenblume und der Meeresbewohner – eine wunderschöne Geschichte von zwei Menschen, die trotz aller trennender Umstände schon immer wussten, dass sie zusammengehören
Wir erleben die Geschichte vollständig aus Allies Ich-Perspektive. Es wird erzählt, wie sie jeden Sommer versucht, nach Kauai zurückzukehren und wie sie, mit den damals begrenzten Kommunikationsmedien versucht, den Kontakt zu Kale für das restliche Jahr aufrechtzuhalten. Wir bekommen mit, wie es in ihrem Elternhaus, seit dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester sehr unschön geworden ist. Die Unklarheit, was genau passiert ist, macht alle mürbe. Ist Tara weggelaufen, entführt oder ermordet worden? Vor allem ihre Mutter, reagiert ihren Kummer über das Verschwinden ihres Lieblingskinds stark an der Familie ab. In der Schule wird Allie später gemobbt, weil sie bei den Partys nicht mitmacht und sich auf niemanden einlässt. Die einzigen Lichtblicke für sie, sind die wenigen und kurzen Aufenthalte auf Kauai, wo sie Kale wiedertreffen kann. Hier lebt sie bei ihren zauberhaften Großeltern. Zu diesen Gelegenheiten erfahren wir etwas mehr über die heilsame Mentalität der Hawaiianer und ihren Familiensinn. Allie fühlt sich in dieser Kultur deutlich mehr zu Hause, als in Arizona, wo sie mit ihren Eltern lebt.
Die Entwicklung von Allie in ihrer Jugend ist sehr authentisch beschrieben, beste Freundinnen, Teenie-Schwärmereien für die Lieblingsband, Probleme zu Hause und in der Schule und natürlich, wie sich die erste Liebe zu Kale entwickelt, die Gefühle und Unbeholfenheit. Dennoch plätschert dieser erste Teil etwas dahin. Die Autorin versucht, durch das Verschwinden von Tara und die sehr unleidliche Mutter etwas Spannung in die Geschichte zu bringen. Dadurch gerät die Mutter jedoch etwas sehr einseitig zur „Bösen“, was eigentlich nicht sein kann, wenn man sich anschaut, wie Allies Vater sie liebt. Im Weiteren fügt sie das Spannungselement hinzu, dass Allies Vater versucht, sie und Kale auseinanderzubringen. Das hat mich auch nicht so überzeugt, da der Vater selbst große Sehnsucht nach seiner Heimat, Kauai, hat und in der Geschichte der nachsichtige und verständnisvolle Charakter ist.
Wie dem auch sei, begleiten wir Allie ja beim Erwachsenwerden. Irgendwann ist sie alt genug, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Wie nicht anders zu erwarten war, entscheidet sie sich, nach der Schule auf Kauai zu studieren, um bei Kale und ihren Großeltern sein zu können. Kale auf der anderen Seite treibt seit seiner Kindheit seine Karriere als Apnoetaucher voran. Eine brotlose Kunst. Aber er ist in der Zwischenzeit so gut, dass er Chancen auf einen Sponsor hat.
Hier wird es langsam wirklich spannend. Kales Sucht nach der Tiefe lässt ihn zu internationalen Wettbewerben fahren und immer größere Risiken eingehen. Allie hat nachvollziehbarerweise enorme Angst um ihn, denn immer wieder verunglücken Apnoetaucher. Das stellt ihre Beziehung sehr auf die Probe. Und mehr möchte ich hier nicht verraten.
Auch die Geschichte um Tara nimmt im Laufe des Buches noch mal Fahrt auf. Hier war ich allerdings etwas unzufrieden, wie Allie das alles hinnimmt, möchte aber auch dazu nicht zu viel verraten. Es zeigt aber auch, was für ein Typ sie ist. Das wiederum gefällt mir gut an dem Buch, dass die beiden Charaktere sehr klar herausgearbeitet werden. Man könnte ziemlich gut vorhersagen, wie sich der eine oder die andere verhalten würde. Das ist ziemlich selten in Büchern.
Am Ende ist mir alles etwas zuuuu rosarot, aber das ist ja immer die Gefahr bei einer Romance.
Wer einen langsamen Spannungsaufbau bevorzugt, gerne Familiengeschichten liest, etwas über das Apnoetauchen lernen und gerne mal einen kleinen Blick in die hawaiianische Kultur riskieren möchte, ist hier an genau der richtigen Adresse. Mich hat die erste Hälfte des Buches tatsächlich, wie gesagt, nicht so gepackt. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt. Es ist in Summe eine sehr schöne, runde Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die schon immer wussten, dass sie zusammengehören. Und mir hat auch die „Esoterik“ der hawaiianischen Kultur gut gefallen, die so positiv, entspannt und akzeptierend ist. Die Geschichte wirkt noch lange nach in mir.
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Kategorisierung
📚 Romance-Sub-Genre: Contemporary
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: Young Adult, New Adult, Adult
➿ Plot-Trope: Childhood friends, He falls first, Long-distance love, Nature boy, Opposites attract, Virgin hero, Virgin heroine
🌎 Setting-Trope: Holiday, Lovescape, Sports
⚤ Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: Monogam
🔪 Spannung: Leicht
💓 Emotionalität: Hoch
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Teils teils
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Wenig
👫 Klassisches Rollenmodell: Weniger
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: Ich-Erzähler:in