Die wunderschöne naturbelassene Alpenlandschaft in Berchtesgaden hat es mir seit jeher angetan. So manch einer weiß um die Vielzahl von Sagen und Geschichten, die sich rund um den Watzmann seit jeher abgespielt haben. Und dann sind noch diese vielen Unfälle, bei denen die Wanderer und Bergsteiger in
die Tiefe stürzen. Ausgerutscht oder unglücklich gestolpert? Oder wurde gar nachgeholfen und es war…mehrDie wunderschöne naturbelassene Alpenlandschaft in Berchtesgaden hat es mir seit jeher angetan. So manch einer weiß um die Vielzahl von Sagen und Geschichten, die sich rund um den Watzmann seit jeher abgespielt haben. Und dann sind noch diese vielen Unfälle, bei denen die Wanderer und Bergsteiger in die Tiefe stürzen. Ausgerutscht oder unglücklich gestolpert? Oder wurde gar nachgeholfen und es war Mord?
Diese Frage muss sich auch der Polizeibergführer Simon Perlinger stellen: Das Ehepaar Wineke aus Lübeck begibt sich anlässlich ihrer Silberhochzeit auf eine Gratwanderung über den Watzmann. Ein Unwetter zieht auf – kurz danach stürzen sie unterhalb der Mittelspitze in den Tod. Für die örtliche Polizei steht schnell fest: Es war ein Unfall ohne Fremdeinwirkung. Doch Simons Instinkt – und einige Zeugenaussagen – sagen ihm das Gegenteil. Er beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und stößt bei seinen Ermittlungen auf Hinweise und dunkle Geheimnisse, die „den Fall“ plötzlich in ein völlig anderes Licht rücken.
Schon der Titel des Buches „Mord am Watzmann“ des Autors Felix Leibrock lässt erahnen, dass es sich nicht um einen Unfall sondern um Mord handeln könnte. Der Protagonist und Ermittler, Simon Perlinger ist ein junger ehrgeiziger, aber auch durchaus sympathischer Polizeibergführer. Getrieben von seinem eigenen Kindheitstrauma beginn er auf eigne Faust zu ermitteln, wohlwissend, dass ihm das seinen Job kosten könnte, doch er fühlt sich den beiden Kindern des verunglückten Ehepaares, Alina und Malte, sehr verbunden. Zu Beginn des Buches stellt der Autor alle Personen vor, die in diesem Buch eine Rolle spielen, das finde ich generell sehr gut, da man ansonsten schnell den Überblick verlieren kann – wobei ich aber auch getrost ohne diese Übersicht ausgekommen wäre, da hier als Einführung in einzelnen Kapiteln auf alle Personen und deren Lebensumstände kurz eingegangen wird. Danach wird’s auch schon sehr spannend, denn spätestens nach dem Sturz des Ehepaares möchte man wissen? Was ist oben auf dem Watzmann passiert? Schnell merkt man: Verdächtig ist jeder, alle hätten ein Motiv. Der Autor schafft es wirklich, den Spannungsbogen bis zum Ende zu halten. Es geht dabei nicht nur selbst um den Unfallhergang selbst, sondern parallel auch um die Ereignisse, die sich in Simons Kindheit ereignet haben. Auch hier lohnt es sich, bis zum Schluss durchzuhalten, um zu erfahren, was Simon innerlich antreibt, hier privat zu ermitteln.
Ein bisschen Klischee wurde schon reingepackt, das Ehepaar ist politisch sehr bekannt und zudem Betreiber einer eigenen Reederei – da hat man es doch oft mit Neidern, Feinden und politischen Gegnern zu tun. Generell sind die Charaktere in diesem Buch sehr gut durchmischt, von intrigant, bis hinterlistig, fürsorgend, ehebrechend, skurril, ehrgeizig - man findet wirklich alles und das macht es so abwechslungsreich.
Dass das Setting unglaublich schön ist, steht außer Frage. Berchtesgaden ist immer eine Reise wert und mich wundert es, dass es nicht vielmehr Berchtesgaden-Krimis gibt – gut, dass der Autor mit diesem Krimi sein Debüt feiert und wir uns wohl noch über weitere Fälle rund um Berchtesgaden freuen können. Ein bisschen Lokalkolorit hat der Autor ebenfalls eingebaut, aber einziger Kritikpuntk: für mich hätte es sogar noch ein bisschen mehr sein können, hat das Alpenland doch noch so viel mehr zu bieten als den Watzmann. Eine Leiche mitten im Nationalpark, im Königssee oder in den Tiefen des Salzbergwerks. An Tatorten dürfte es nicht mangeln und darauf freue ich mich schon sehr. Schön finde ich, dass der Autor auch ein bisschen Berchtesgadener Geschichte mit einfließen lässt. Von mir aus darf es auch hier ein bisschen mehr sein. So ist doch der Großvater von Simon Historiker und hält vielleicht noch ein paar vergangene Ereignisse für uns bereit.
Der Autor hat zwar viele falsche Fährten gelegt, doch hatte ich nicht das Gefühl, dass die Story bewusst in die Länge gezogen wurde. Auch muss man wirklich bis z