Bewertung Buch:
Mit dem Kriminalroman „Nordostrache“ hat die Autorin Nele Bruun den ersten Band der Ermittler Anders und Larsson geschrieben. Dier kann ohne Vorkenntnisse aus anderen Werken der Autorin gelesen werden.
Der Kriminalroman mit Lokalkolorit „Nordostrache“ ist nun schon der zweite
Roman aus der Feder von Nele Bruun, welchen ich gelesen habe. Hier hat mich auch wieder die…mehrBewertung Buch:
Mit dem Kriminalroman „Nordostrache“ hat die Autorin Nele Bruun den ersten Band der Ermittler Anders und Larsson geschrieben. Dier kann ohne Vorkenntnisse aus anderen Werken der Autorin gelesen werden.
Der Kriminalroman mit Lokalkolorit „Nordostrache“ ist nun schon der zweite Roman aus der Feder von Nele Bruun, welchen ich gelesen habe. Hier hat mich auch wieder die norddeutsche Location interessiert. Daher habe ich mich mit Vorfreude auf diesen Roman gestürzt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin Nele Bruun ist, wie ich es bereits aus „Frieslandopfer“ gekannt habe, leicht und hat sich dadurch flüssig lesen lassen. Dies führt dazu, dass hier ein kurzweiliger Kriminalroman entstanden ist, welcher sich flott weg lesen lässt. Durch die Schreibweise, wie der Mordfall aufgeklärt wird, entwickelt sich eine Art Sogwirkung. Als Leser möchte man nur zu gerne wissen, was hinter diesem Gewaltakt steckt und wie die genauen Tathergänge sind, die dazu geführt haben. Auch hat die Autorin einen bildhaften Schreibstil, sodass man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen kann. Ebenso hat man als Leser quasi das Gefühl, dass einem Mal ein lauer, frischer Nordseewind um die Nase weht. Meiner Meinung nach schafft es Bruun auch ganz gut, die Spannung konsequent oben zu halten. Dies schafft sie auf verschiedene Art und Weise. Sei es durch den Mordfall an sich und den Ermittlungsarbeiten, oder auch durch diverse Charakterkonstellationen, welche ebenfalls viel Konfliktpotential aufweisen. Es gibt auch einige Wendungen, welche ich so nicht erwartet hätte. Diese halten die Spannung ebenso hoch und führen zu immer neuen Anregungen und Denkanstößen. Sowohl im privaten Umfeld der Ermittler kommt es zu Überraschungen als auch im Privatleben der ermordeten Vize- Direktorin, sodass man stellenweise ein ganz anderes Bild von ihr als Person bekommt. Dabei entstehen einige offene Fragen in Bezug auf den Mordfall an Frau Maternus, welche nun geklärt werden müssen. Es entsteht ein komplexer Kriminalfall, der zu Beginn der Tat so nicht ersichtlich gewesen war. Immer tiefer geraten die Ermittler in einen Strudel und es stellt sich heraus, dass auch Lehrer in ihrem Privatleben anders sein können, als man zunächst vermuten würde. Es entwickelt sich ein kniffliger Mordfall, bei dem sich das Ermittlerteam nicht nur einmal die Frage stellt, welche Motivation der Mörder hatte.
Auch die Charakteraufstellung hat mir persönlich ganz gut gefallen. Die Protagonisten sind in dieser Kriminalreihe Anne Anders und Hendryk Larsson. Beides sind Ermittler und sollen nun als Team zusammenarbeiten. Anne bekommt einen neuen Partner und muss feststellen, dass dies ein Exfreund von ihr ist. Hendryk wurde nach einem Vorfall bei seiner bisherigen Abteilung in eine andere versetzt und muss sich in diese neuen Gegebenheiten erst einmal einfinden. Dass die beiden Ermittler eine gemeinsame Vergangenheit haben, welche für beide nicht unbedingt positiv geendet hat, bringt viel Konfliktpotential in die Geschichte. Ich finde es interessant zu lesen, wie unterschiedlich die beiden mit dieser Situation umgehen. Anne Anders möchte die damaligen Beweggründe nur zu gerne wissen und Hendryk möchte eher professionell bleiben. Es macht Spaß zu verfolgen, wie die beiden zusammenarbeiten und sich dabei zusammenraufen müssen. Sie haben einen unterschiedlichen Ermittlerstil und müssen diesen erst mal aufeinander abstimmen. Im Verlauf des Buches wachsen die beiden zu einem guten Team zusammen und auch die privaten Angelegenheiten kommen zur Sprache. Mir haben die beiden als Team ganz gut gefallen. Es hat mir Freude bereitet, die beiden bei ihren Ermittlungen in dem Mordfall mitzuverfolgen. Aber es gab auch einige interessante Nebencharaktere, welche die Geschichte noch zusätzlich bereichert haben. Besonders ansprechend fand ich hier Opa Nissen, wie er seine Anekdoten aus der damaligen Zeit zum Besen gebracht hat und dabei seine kleine Bude betrieben hat. Für mich hat dies den richtigen norddeutschen Charme versprüht.
Insgesamt konnte mich die Autorin Nele Bruun mit „Nordostrache“ wieder gut unterhalten. Das Ermittlerteam Anne Anders und Hendryk Larsson konnte mich ebenfalls überzeugen. Nur gut gerne möchte ich weitere Fälle mit ihnen lesen. Von mir gibt es 4 Sterne.