Jede der vier Inseln Saltas wird von einer spezifischen Fabelwesen-Art bevölkert – Cendor ist die Insel der Phönixe; wild, rau und ungestüm. Das spektakulärste Ereignis Cendors waren schon immer die Phönixrennen. Auch die siebzehnjährige Kel nimmt an ihnen teil, gemeinsam mit ihrem Team, den
Howlers. Sonderlich angetan ist sie allerdings nicht davon, ihrer Phönixdame Savita diese Rennen zumuten zu…mehrJede der vier Inseln Saltas wird von einer spezifischen Fabelwesen-Art bevölkert – Cendor ist die Insel der Phönixe; wild, rau und ungestüm. Das spektakulärste Ereignis Cendors waren schon immer die Phönixrennen. Auch die siebzehnjährige Kel nimmt an ihnen teil, gemeinsam mit ihrem Team, den Howlers. Sonderlich angetan ist sie allerdings nicht davon, ihrer Phönixdame Savita diese Rennen zumuten zu müssen, und sie ist lediglich deshalb ein Mitglied der Renngemeinde, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Doch urplötzlich fällt Kels Team auseinander und sie ist gezwungen, sich mit Warren „Coup“ Coupers zusammenzutun, ihrem selbstgerechten Kontrahenten. Als schließlich einige turbulente Ereignisse dazu führen, dass die Howlers von dem führenden Technikkonzern Cendors gesponsert werden, muss sie sich dazu herablassen, aus PR-Zwecken eine romantische Beziehung mit Coup einzugehen. Des Weiteren muss sich das Team zunehmend fragen, ob es nicht einige weitere Geheimnisse zu lüften gibt – die wilden Phönixe betreffend, die Zähmung der Reittiere, deren Wiedergeburten … Und dann gibt es noch die Armondspest, die erbarmungslos über das Land zieht und zahlreiche Menschen zum Tode verurteilt.
„Of Flame and Fury“ ist ein Einzelband – schon mal eine sehr entspannte Gegebenheit. Phönixe begeistern mich schon immer, weshalb ich unglaublich gespannt auf „Of Flame and Fury“ war. Um nicht lange um den heißen Brei herumzureden: Auf der einen Seite hat das Buch meine Erwartungen erfüllt, auf der anderen nicht.
Über fehlende Spannung kann man sich auf jeden Fall nicht beklagen. Die Spannung rührt allerdings nicht von den Wendungen her. Um ehrlich zu sein, ist der Großteil der Wendungen sehr vorhersehbar und klischeehaft. Auch die Landschaft ist nicht besonders ausgefeilt. Meiner Meinung nach hätte ein bisschen gründlicher auf die Alleinstellungsmerkmale der Insel Cendor eingegangen werden können. Ebenfalls bin ich der Ansicht, dass die anderen Inseln ruhig eine kleine Rolle hätten bekommen können.
Trotz der Spannungspunkte war das Lesen anfangs zäh. Ich bin nur langsam vorangekommen und konnte mich kaum von der Handlung abholen lassen. Ich war kurz davor, von dem Buch enttäuscht zu sein …, bis das Ende kam. Es war einfach fulminant. Die letzten ca. hundert Seiten haben mit absoluter Atemlosigkeit brilliert und sogar mit unvorhergesehenen Wendungen. Auch das Ende konnte ich nicht vorausahnen, und es hat mir sehr gut gefallen.
Die Grundidee von „Of Flame and Fury“ basiert darauf, die Magie der Phönixe mit hochentwickelter Technologie zu kombinieren. Eine interessante und vielversprechende Idee, die allerdings nicht gänzlich ausgereift erscheint. Die ganze Technik harmoniert kaum mit dem Zauber der Fabelwesen, weshalb dieser letztendlich ein wenig untergeht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn mehr auf die Magie eingegangen wäre als auf die Technik, die Politik und den Ertrag, der aus den Phönixrennen zu ziehen ist.
Kel und Coup, die Hauptfiguren, sind sehr sympathisch. Allerdings weisen auch sie, abgesehen von Kels häufiger Mürrischkeit, kaum Alleinstellungsmerkmale auf. Kel ist das verbissene Mädchen, das alles tun würde, um seinen Phönix zu retten, Coup ist der draufgängerische Mädchenschwarm, der ihr ihre Vorhaben unentwegt durchkreuzt – sehr klischeehaft. Obwohl ich die beiden sogleich mochte, ist es mir zu Beginn schwergefallen, ihre Emotionen nachzufühlen. Das könnte daran liegen, dass aus der distanzierten dritten Person berichtet wurde.
Sehr begeistert war ich von der Allgemeinheit der Howlers. Die Zusammensetzung des Teams ist sehr klug und fantasievoll. Auch hier hat mir bei den Individuen die Einzigartigkeit gefehlt, aber sie waren auf jeden Fall ebenso sympathisch wie Kel und Coup. Überdies gefällt mir, dass der Bösewicht hingegen von den Klischees abweicht und nicht ausschließlich hinterlistige Absichten hegt.
Der Schreibstil war sehr gewöhnlich – nicht störend, aber an manchen Stellen nicht ganz flüssig. Er hat sich gut darauf verstanden, die Hitze der Phönixe zu beschreiben und Spannung zu produzieren, aber im Allgemeinen sind mir durchaus schon bessere Schreibstile begegnet. Nicht, dass er schlecht war, und ich sollte auch nicht zu streng sein, immer ist dieses Buch das Debüt der Autorin.
Fazit: „Of Flame and Fury“ hat eine tolle Grundidee, einen schönen Hintergrund, nette Figuren und beeindruckende Fantasy-Wesen. Die Spannung war da, die unerwarteten Wendungen – am Ende – ebenfalls, und die Handlung war durchaus mit Geschick gewebt. Es sind viele Klischees dabei, manchmal sehr offensichtlich. Dazu gehört auch die Liebesgeschichte von Kel und Coup, die zwar nicht im Vordergrund steht, aber definitiv präsent ist. Gefallen hat mir, dass das Ganze nicht zu spicy ist. Sehr deutlich hervorgehoben wurden Kels Zwiespalte sowie ihre innige Beziehung zu Phönixdame Savita, wovon ich ebenfalls angetan war. Ein wenig gefehlt hat es mir an dieser speziellen “Phönix-Magie“ und an der Atmosphäre. Letztendlich hat mir das Buch jedoch gut gefallen.