Lady MacBeth bekommt endlich eine eigene Stimme
Ich gebe zu, Shakespeares Drama um MacBeth habe ich nie gelesen, aber jeder hat schon etwas davon gehört. Obwohl ich also nicht viel Vorwissen hatte, interessiert mich diese historische Geschichte sehr.
Mich reizte an der Neuveröffentlichung
„Queen MacBeth“ von Val McDermid zum einen, dass sich eine Krimi-Autorin diesem Thema widmet und zum…mehrLady MacBeth bekommt endlich eine eigene Stimme
Ich gebe zu, Shakespeares Drama um MacBeth habe ich nie gelesen, aber jeder hat schon etwas davon gehört. Obwohl ich also nicht viel Vorwissen hatte, interessiert mich diese historische Geschichte sehr.
Mich reizte an der Neuveröffentlichung „Queen MacBeth“ von Val McDermid zum einen, dass sich eine Krimi-Autorin diesem Thema widmet und zum anderen die moderne Interpretation dieses Klassikers.
Val McDermid schreibt gewohnt gut, auch außerhalb ihres „gewohnten“ Genres. Hier finde ich ihre Sprache genau passend, teilweise fast poetisch. Besonders die Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen, fand ich besonders gelungen.
Auf der einen Seite erleben wir, wie die Königin MacBeth mit ihren drei Gefährtinnen (einer Heilerin, einer Weberin und einer Seherin) auf der Flucht durch Schottland ist; gejagt von Männern, die sie töten wollen, da sie zwischen ihnen und ihren Zielen steht.
Parallel dazu erleben wir die Vergangenheit: ihr Leben mit Gille, mit dem sie zwangsverheiratet wurde und dem sie bisher keinen Erbfolger schenken konnte. Dann trat Macbeth in ihr Leben, sie lernt die Liebe kennen und bringt seinen Sohn auf die Welt. Doch wie kann sie es schaffen, mit Macbeth glücklich zu werden?
Durch die Erzählstruktur mit den zwei Zeitebenen baut sich beim Lesen immer mehr Spannung auf; ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, wollte unbedingt wissen, wie sich die beiden Erzähstränge am Ende zusammenfügen. Da das Buch mit insgesamt 192 Seiten recht dünn ist, war es schnell gelesen.
Insgesamt fand ich das Buch durchaus lesenswert und spannend, auch wenn es kein direktes Highlight für mich war. Dieser historische Kurzroman bietet einen interessanten Blick auf das Leben von Gruoch, besser bekannt als Lady MacBeth, und gibt ihr endlich eine eigene Stimme.