"Ring the Bells" ist der nunmehr 5. Teil der Stranger Times Reihe und für mich ein weiterer Beweis dafür, dass CK McDonnell sein ganz eigenes, einzigartiges Genre gefunden hat: eine Mischung aus überdrehtem schwarzem Humor, liebevoll schrägen Figuren und einer überraschend emotionalen Tiefe, die
mich immer wieder unvorbereitet erwischt. Genau das zeigt sich in diesem Band noch stärker als…mehr"Ring the Bells" ist der nunmehr 5. Teil der Stranger Times Reihe und für mich ein weiterer Beweis dafür, dass CK McDonnell sein ganz eigenes, einzigartiges Genre gefunden hat: eine Mischung aus überdrehtem schwarzem Humor, liebevoll schrägen Figuren und einer überraschend emotionalen Tiefe, die mich immer wieder unvorbereitet erwischt. Genau das zeigt sich in diesem Band noch stärker als zuvor.
Unser geliebtes A-Team der Stranger Times sieht sich diesmal mit doch sehr unüblichen weihnachtlichen Herausforderungen konfrontiert, denn der Gott Zalas wird von einem übereifrigen Buchclub zurück auf die Erde beschworen und versucht, Gläubiger um sich zu scharen und mit der gewonnenen Kraft, Chaos zu stiften. Was eignet sich da besser als ein Winterwunderland, um gläubige Kinder anzulocken? Die Mitglieder der Stranger Times müssen schnell aktiv werden, um dem Einhalt zu gebieten!
Der Autor wirft uns zu Beginn wieder in mehrere Handlungsstränge, die in der gewohnten Stranger-Times-Manier chaotisch, absurd und gleichzeitig spannend sind. Ob Stella im emotionalen Grenzbereich oder das A-Team in vollem Einsatzmodus: Es knistert an allen Ecken und Enden. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Figur Manny neben der Haupthandlung diesmal im Vordergrund stand und wir alles über seine Vorgeschichte erfuhren. Dies verlieh dem Roman einen ernsten, fast stillen Unterton, der mich sehr berührte.
Gleichzeitig lieferte der Roman einige der witzigsten und absurdesten Szenen der Reihe: Zalas, der toxische Gott auf Sinnsuche, gelebte Weihnachtsmarkt-Anarchie, Einhörner und und und. Es ist dieses Gleichgewicht aus völliger Albernheit und unerwarteter Emotionalität, das mich jedes mal ans Buch fesselt.
Die Figuren glänzen wie immer und jede/r auf seine eigene Art und wir treffen viele alte Bekannte wieder. Auch, wenn das Finale zum Ende des Romans für meinen Geschmack fast unerwartet problemlos verlief, bin ich dennoch sehr begeistert vom Stranger-Times-Christmas-Spirit. Wie gewohnt, blieben auch diesmal einige Fragen unbeantwortet. Dies schürt die Vorfreude auf den nächsten Band.
Fazit: "Ring the Bells" versprühte für mich urkomischen Weihnachtscharme, war dabei aber nicht nur witzig, sondern auch überraschend bewegend und in jeder Hinsicht ein Gewinn. CK McDonnell schafft es in jedem Roman, neue Figuren und magische Situationen zu schaffen, dass sich nie Langeweile oder das Gefühl einstellt, etwas schon zu kennen/mal gelesen zu haben. Auch dieser Ideenreichtum führte dazu, dass mir, je näher das große Finale rückte, umso schmerzlicher bewusst wurde, wie schwer der Abschied von dieser brillanten, verrückten Welt sein wird. Ich fiebere schon jetzt dem nächsten Band entgegen und wünschte, die Reihe würde nie enden!