Da ich ihr vorheriges Buch Bunny noch vor mir habe und auch noch die Fortsetzung davon die bald erscheinen wird, war Rouge mein erster Eindruck von Mona Awad und ihrer Art eine Geschichte zu erzählen. Und was soll ich sagen, ich bin richtig richtig hyped!
Aber erstmal zum Buch: Es geht um
Mirabelle, oder auch Belle, die in Montreal in einer Boutique arbeitet und vernarrt ist in Skincare…mehrDa ich ihr vorheriges Buch Bunny noch vor mir habe und auch noch die Fortsetzung davon die bald erscheinen wird, war Rouge mein erster Eindruck von Mona Awad und ihrer Art eine Geschichte zu erzählen. Und was soll ich sagen, ich bin richtig richtig hyped!
Aber erstmal zum Buch: Es geht um Mirabelle, oder auch Belle, die in Montreal in einer Boutique arbeitet und vernarrt ist in Skincare Routinen, Peelings und Cremes, so wie auch ihre wunderschöne Mutter Noelle schon früh der Schönheitsindustrie verfallen ist. Mit dem plötzlichen Unfalltod ihrer Mutter muss sich Belle endlich ihrer Vergangenheit stellen und fährt zur Beerdigung nach Kalifornien. Dort angekommen erfährt sie mehr und mehr über das Leben ihrer Mutter vor ihrem Tod, über die vielen nicht abbezahlten Kredite, über die obsessiven Schönheitsbehandlungen in einem gewissen Spa namens La Maison de Méduse, das Belle in einer warmen Sommernacht mit eigenen Augen sehen wird. Die Schuhe ihrer Mutter führen sie an diesen geheimnisvollen Ort, eine Villa an einer Klippe, eingerahmt von üppigen Rosenbüschen. Im Inneren der Villa trifft sie auf eine elitäre Partygesellschaft aus wunderschöne Menschen mit einem ganz besonderem Schimmer, daneben ein riesiges Aquarium gefüllt mit rotleuchtenden Quallen. Die bildhübschen Menschen locken sie mit kostenlosen Behandlungen und mit jedem weiteren Spabesuch wird Belle in eine Welt der Schönheit geführt, die gefährlicher nicht sein könnte.
Ich war von Seite 1 an wirklich richtig gecatched, das ganze Buch ist so hypnotisch, irgendwie albtraumhaft surreal ohne viel Aufregung, so subtil unheimlich. Ich dachte während des Lesens immer wieder an David Lynch oder Stanley Kubrick Filme und mein Herz hat tatsächlich geschrien: macht bitte einen Film daraus!
Awad zeigt mit diesem modernen Märchen die obsessiven Schattenseiten der Schönheitsrituale. Wie in Trance schwebt man über die Buchseiten. Und es wird so viel zwischen den Zeilen erzählt, das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter, das man durch Rückblenden nach und nach erfährt, die Spiegel die ihre ganz eigene Wahrheit erzählen und die mystischen oder vielleicht auch mythologischen Parallelen mit dem Erscheinen von „Tom Cruise“. Das Horusarmband als metaphorisches Mittel welches Belle beschützt? Und dann die Qualle, die man schon auf dem Cover erkennt - ist sie vielleicht von der Turritopsis dohrnii inspiriert, die sich selbst verjüngen kann und ihren Lebenszyklus immer wieder von vorne startet?
Ihr merkt es schon, dieses Buch gibt so viel Interpretationsspielraum, also ein wahres Fest für Fans von Nachbesprechungen. Für mich ein absolutes MUSS auch die anderen Bücher von Awad zu lesen.