In Jessamines Reich breitet sich eine gleichermaßen tödliche wie mysteriöse Seuche aus, für die seit langer Zeit keine Heilung gefunden werden konnte. Da auch die Versuche der Prinzessin, in verbotenen Hexenbüchern eine Lösung zu finden, scheitern, willigt sie schließlich der Vernunftehe mit Leon
ein. Dieser ermordet sie noch während der Zeremonie und auch ihre Mutter und alle, die zu ihr stehen,…mehrIn Jessamines Reich breitet sich eine gleichermaßen tödliche wie mysteriöse Seuche aus, für die seit langer Zeit keine Heilung gefunden werden konnte. Da auch die Versuche der Prinzessin, in verbotenen Hexenbüchern eine Lösung zu finden, scheitern, willigt sie schließlich der Vernunftehe mit Leon ein. Dieser ermordet sie noch während der Zeremonie und auch ihre Mutter und alle, die zu ihr stehen, sterben. Allerdings stirbt Jessamine nicht, sondern findet sich in einer Sphäre zwischen Leben und Tod wieder, wo sie der Todlose entdeckt. Der von Hexen verehrte Gott wartet dort schon seit Jahrhunderten auf ihr Erscheinen, denn nur sie kann ihn retten. Also schließen sie einen Pakt und er erweckt sie wieder zum Leben. Jessamine möchte herausfinden, warum sie hintergangen wurde, ihr Volk retten, sich ihren Thron wiederholen - und sich rächen. Doch auch der Todlose verfolgt seine Ziele. Allmählich entwickeln sich zwischen den beiden Gefühle und gemeinsam können sie entweder das Land retten oder alles zerstören, das jemals existiert hat.
Der Klappentext und auch das Cover versprachen eine düstere und spannende Erzählung, auf die ich mich sehr gefreut habe. Die Atmosphäre des Buchs hat mir in der Tat durchweg sehr gefallen. Da die Geschichte sowohl die Sichtweise von Jessamine als auch die des Todlosen enthält, konnte die Atmosphäre mit unterschiedlichen Mitteln aufgebaut werden. Insbesondere die Passagen, die sich mit dem Todlosen befassen, haben mir sehr gut gefallen, da er ein sehr interessanter und faszinierender Charakter ist, von dem ich gerne mehr erfahren hätte. Jessamine hingegen wird in der Geschichte zwar immer wieder als selbstbewusst und stark beschrieben, meines Erachtens handelt sie jedoch überhaupt nicht so. Das war für mich ein großer Kritikpunkt, da man viel mehr aus ihrer Figur hätte rausholen können und ich eine starke Protagonistin vorgezogen hätte. So steht sie meiner Meinung nach im Schatten des Todlosen, der ja eigentlich von ihr abhängig sein soll.
Ein weiterer, noch größerer, Kritikpunkt ist für mich allerdings der Verlauf der Erzählung. Gerade zu Beginn sind mir die vielen Wiederholungen sehr negativ aufgefallen. Irgendwann habe ich mich daran gewöhnt und konnte besser in den Lesefluss finden. Das ist aber insbesondere deshalb schade, weil etwa in der ersten Hälfte kaum etwas passiert. Man steigt sehr schnell in die Handlung ein und dann passiert ewig nichts. Erst in den letzten Kapiteln nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf, was jedoch nicht reicht, um alle Handlungsstränge aufzugreifen, (zentrale) Fragen zu beantworten oder überhaupt der Hauptmotivation der Protagonistin auch nur nahe zu kommen. Schätzungsweise werden noch zwei Bände folgen, was ich sehr schade finde, da man die Handlung in diesem Werk sehr gut hätte verdichten und ein sehr starkes Buch hätte kreieren können. Mir persönlich hätte das besser gefallen als mehrere Teile, für die dann jeweils nicht genug Handlung übrig bleibt. Außerdem finde ich es schade, wenn in einem Buch nur ein kleiner Bruchteil der aufgeworfenen Fragen beantwortet wird, nachdem über 200 Seiten lang kaum etwas passiert ist.
Der letzte Part des Buches, in dem sich also fast die gesamte Handlung abspielt, hat mir gut gefallen. Es wäre schön gewesen, wenn das gesamte Werk ein ähnliches Tempo gehabt hätte, denn das hätte der Plot hergegeben. Sollte es bei einem Folgeband bleiben, werde ich ihn lesen und darauf hoffen, dass dann die Handlung mit der Atmosphäre mithalten kann. Wird das Ganze jedoch zu einer Trilogie aufgebauscht, wäre ich wohl raus.