Worum geht es?: Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten
Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden,…mehrWorum geht es?: Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als bloß Freundschaft...
Das Cover: Ich finde das Buchcover wirklich toll. Es passt perfekt zur Zielgruppe, und man kann sich gleich vorstellen, worum es sich handeln könnte.
Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Ich-Perspektive abwechselnd von Max und Jordan erzählt. Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist sehr locker und spricht die Jugendgeneration an. Als dann die Arbeit im Foodtruck losging, hatte ich jedoch meine Probleme. Der Autor hat im Laufe der Geschichte so viele Nebencharaktere eingeführt, dass ich schnell den Überblick verloren habe. Und dann ist da noch der Fakt, dass es sich hierbei um eine Slow-Burn-Romance handelt. Ich habe kein Problem damit, wenn nicht gleich die Funken sprühen – aber selbst nach der Hälfte des Buchs war von einer aufkeimenden Romanze nichts zu spüren. Der Autor hat ein schweres Thema aufgegriffen und es für jüngere Leserinnen gut aufbereitet. Dennoch bin ich der Meinung, dass dieses Thema im Epilog oder zumindest im Nachwort hätte stärker sensibilisiert werden sollen. Mit einigen Aussagen und Ansichten war ich einfach nicht einverstanden (zum Glück sehen das auch andere Leserinnen so). Das Ende war total süß und hat perfekt zu diesem Genre gepasst.
Die Hauptfiguren: Jordan kümmert sich liebevoll um seine Mutter, die seit dem Tod seines Vaters nicht mehr dieselbe ist. Die beiden haben große Geldsorgen, sodass Jordan beschließt, gemeinsam mit Max den Foodtruck zu führen. Er kämpft mit starken Selbstzweifeln, die sich durch das ganze Buch ziehen. Damit hatte ich meine Schwierigkeiten, denn ich mag es, eine Charakterentwicklung zu beobachten. Klar, wir reden hier von Teenagern, aber diese konstant negativen Gedanken haben mich beim Lesen einfach frustriert. Besonders schön fand ich, dass Jordan in der Poesie seinen Anker gefunden hat – im Buch sind wirklich tolle Gedichte enthalten. Ein Kritikpunkt, den ich loswerden muss, betrifft Jordans Freundinnen: Die gehen ja mal gar nicht. Hier wird ein Klischee nach dem nächsten ausgepackt. „Wer von euch ist eigentlich der Mann in der Beziehung?“, sie durchstöbern ungefragt seinen Kleiderschrank und reden ständig über Analverkehr bei Schwulen – obwohl sie offensichtlich keine Ahnung haben. Tut mir leid, aber das war mir zu viel des Guten. Hier wurde wirklich übertrieben. Ich hätte mir gewünscht, dass Jordan mehr aus sich herausgeht und den Mädchen klare Grenzen setzt.
Max ist das genaue Gegenteil von Jordan: eher extrovertiert, er hängt mit seinen Kumpels ab, spielt Videospiele und macht Sport. Max hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich, das ihn bis heute belastet. Zwar hat er sich bereits seinem Vater anvertraut, doch dieser nimmt ihn nicht ernst. Seitdem ist ihr Verhältnis sehr schwierig. Max hat große Angst, sich anderen zu öffnen, aus Furcht, wieder belächelt zu werden. Gerade er hat mir in dieser Geschichte besonders gut gefallen. Mit der Zeit konnte er sich öffnen, und ich würde sogar behaupten, dass ihm die Beziehung zu Jordan mehr Selbstsicherheit verliehen hat.
Endfazit: Von "The Music of What Happens" habe ich im Vorfeld so viel Gutes gehört, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Meine Meinung dazu fällt ehrlich gesagt durchwachsen aus. Der Schreibstil ist in Ordnung, aber manchmal kommt die Geschichte einfach nicht in Gang. Es dauerte mir zu lange. Das potenziell triggernde Thema wurde gut aufgegriffen und sinnvoll in die Handlung integriert. Max und Jordan konnten mich als Protagonisten überzeugen. Was die Nebencharaktere betrifft – hier gab es Höhen und Tiefen. Insgesamt ist es eine süße Geschichte für zwischendurch, für mich allerdings kein Highlight.
Das Buch erhält von mir solide 2,5 von 5 Sternen.