8 längere Beziehungskurzgeschichten zu kurzen Tiermeldungen, die es tatsächlich mal in die Medien geschafft haben.
Die Tiermeldungen sind alle interessant, doch deswegen wird sich keiner das Buch kaufen.
Die Kurzgeschichten haben mir unterschiedlich gefallen:
Die erste war mir zu familienlastig,
die zweite habe ich gar nicht verstanden, die dritte ganz nett, die vierte wurde mir erst klar, als…mehr8 längere Beziehungskurzgeschichten zu kurzen Tiermeldungen, die es tatsächlich mal in die Medien geschafft haben.
Die Tiermeldungen sind alle interessant, doch deswegen wird sich keiner das Buch kaufen.
Die Kurzgeschichten haben mir unterschiedlich gefallen:
Die erste war mir zu familienlastig, die zweite habe ich gar nicht verstanden, die dritte ganz nett, die vierte wurde mir erst klar, als ich in der Kritik las, dass die Autorin ihr Jahr in der Villa Massimo in Rom beschreibt. Ich habe daraufhin es nochmal gelesen und einiges als Kunstkritik verstanden. Aber ich habe ernste Bedenken, ob man so schreiben darf, dass die Geschichte ohne Hintergrundwissen nicht zu verstehen ist?
Danach gefiel mir das Buch besser. Mir gelang es Bezüge zu den Tiergeschichten herzustellen, etwa bei Opposum, wo in der Tiergeschichte ein Betrunkener ein Opposum wiederbelebt und in der Beziehungsgeschichte ein Ehemann auf einem Pass eine Seitensprung plant, aber dann im Tal ein Reh anfährt und bei ihm bleibt.
Haie handelt von Tieren, die in Gefangenschaft an Sauerstoffmangel sterben, was übertragen wird auf die linksliberale Nora, die ihre Tochter Clara in die Schule ihres Viertels schickt und mitbekommt wie ein Mitschüler u. a. Von ihrer Tochter gemobbt wird. Erinnert vom Milieu her etwas an Dörte Hansens „Altes Land.“
Schlangen brauchen Sicherheit, wenn sie auf Bäume krabbeln, wie der alte Mann Jakob, der seine Ehe aufs Spiel setzte und Kontakt zum jungen Nachbarsehepaar aufnimmt, das den Kontakt zu ihm sucht. Sie erhalten von ihm den einzigen Tisch, den er ohne seine Frau gekauft hat, dem aber ein Bein und damit Sicherheit fehlt.
Enten sind auch im Schlaf wachsam, am Rand mehr als in der Mitte des Schwarms. Wachsam wie die Mutter von Sammy, die ihrem Mann Ben vorwirft nicht so wachsam zu sein, obwohl dieser im Gegensatz zur Familiengeschichte zum ersten im Haushalt mithelfenden Vatergeneration gehört und nicht ein „unbegleiteter Flüchtling“ (wie wir heute sagen) wie sein Vater, da der Großvater Jude war und die Großmutter aus Liebe bei ihm blieb.
Entweder wird dieses Buch gegen Ende besser oder ich habe mich an den Stil der Autorin gewöhnt. 4 Sterne.