„Alle für einen. Einer für alle. Keiner bleibt zurück.“ Das ist das Lebensmotto der Familie um Lydia Judt.
Lydia ist in der Ukraine aufgewachsen – in einer Region, in der die sogenannten Schwarzmeerdeutschen ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben. Nachdem sie zusammen mit ihrer großen Schwester die
große Hungersnot knapp überlebt hat, kommt der 2. Weltkrieg und mit ihm 1944 die Vertreibung der…mehr„Alle für einen. Einer für alle. Keiner bleibt zurück.“ Das ist das Lebensmotto der Familie um Lydia Judt.
Lydia ist in der Ukraine aufgewachsen – in einer Region, in der die sogenannten Schwarzmeerdeutschen ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben. Nachdem sie zusammen mit ihrer großen Schwester die große Hungersnot knapp überlebt hat, kommt der 2. Weltkrieg und mit ihm 1944 die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus diesem Teil der Welt. Mit nur 16 Jahren wird Lydia in die sibirische Eiswüste zur Zwangsarbeit geschickt. Viele harte Jahre der Entbehrungen, der Qual und der Demütigungen liegen vor der jungen Frau. Doch Lydia schafft es, ihren Mut und ihre Tatkraft nie zu verlieren, heiratet und bekommt sogar eigene Kinder in diesem trostlosen Land. Mit eisernem Willen treibt Lydia ihren innigsten Wunsch voran – in die alte Heimat ihrer Vorfahren, Westdeutschland, und damit endlich in die Freiheit zu gelangen.
Der neue Tatsachenroman „Um jeden Preis“ von Hera Lind beleuchtet das Leben der tapferen Lydia.
Aus Sicht von Lydia selbst erfährt man als Leser, welchen Herausforderungen diese ausgesetzt war. Die eiskalten Temperaturen in Sibirien waren dabei immer präsent und man hatte die kargen Lebensverhältnisse der Familie stets vor Augen.
Lydia war eine sehr beeindruckende Frau, die trotz all der Widrigkeiten, die das Leben für sie aufkommen ließ, ihren Ideenreichtum sowie ihre Zärtlichkeit und Liebe ihren Kindern gegenüber nie verloren hat. Beim Lesen musste ich nicht nur einmal schwer schlucken und war immer wieder beeindruckt, wie man als Mensch all das Leid aushalten kann.
Nach ca. 2/3 des Buches kommen neben Lydia auch ihre Kinder „zu Wort“ und lassen damit die Erlebnisse von damals noch einmal aus einem anderen Blickwinkel lebendig werden.
Alles in allem war dieser Roman herzergreifend. Da man weiß, dass er auf einer wahren Geschichte beruht, ist es oft schwer zu ertragen, das Geschriebene zu lesen. Ich kann es jedoch jedem ans Herz legen, damit man die damalige Zeit und die schweren Schicksale nicht vergisst.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!